Fledermäuse und Licht: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen in Beleuchtungsprojekten

Das Tempo, mit dem die Lichtverschmutzung zunimmt, ist größer als das globale Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung. Achtzig Prozent der Weltbevölkerung ist derzeit lichtverschmutzten Himmeln ausgesetzt, die Milchstraße ist für mehr als ein Drittel der Menschheit nicht mehr sichtbar.

Während die Umgebungsbedingungen in der Nacht sich dramatisch und schnell verändern, werden zirkadiane Rhythmen, Verhalten und Ökologie von Pflanzen und Tiere unmittelbar beeinflusst. Gleichzeitig werden die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung, verschiedener Beleuchtungsschemata und Spektren auf die Biodiversität, einschließlich Fledermäuse, derzeit nur unzureichend verstanden, wohingegen Entscheidungsträger und andere an Beleuchtungsprojekten beteiligte Parteien nur eine vage Vorstellung von erforderlichen Minderungs- und Kompensationsaktivitäten haben.

Obwohl die Fledermäuse fast ausschließlich nachtaktiv sind und extrem empfindlich auf die vielfältigen Auswirkungen der Lichtverschmutzung reagieren, werden ihre negativen Auswirkungen auf Fledermäuse neben den notwendigen Maßnahmen zum Schutz der unfragmentierten nächtlichen Landschaften dieser Tiere bei Folgeabschätzung, Planung und Umsetzung häufig außer Acht gelassen.

In diesem Band werden verfügbare Nachweise für die Wirkung von Kunstlicht in der Nacht auf die europäischen Fledermäuse zusammengestellt. Auf der Grundlage des aktuellen Wissensstands werden Lösungen vorgeschlagen, um mögliche nachteilige Auswirkungen von Beleuchtungsprojekten auf Fledermäuse und ihre funktionalen Lebensräume zu vermeiden, abzuschwächen und zu kompensieren. Wir haben auch Forschungsschwerpunkte für zukünftige Studien skizziert, die für ein tieferes Verständnis des Problems und die Bewertung der Effizienz der vorgeschlagenen Minderungsmaßnahmenerforderlich sind.

Es ist jedoch wichtig, den Erfolgsgrad der in diesem Dokument beschriebenen Minderungsstrategien zu messen und zu bestimmen, ob sie für Fledermäuse lokale und landschaftliche Vorteile bieten. Weiterhin ist es wichtig zu untersuchen, wie diese Maßnahmen verbessert werden können. Quantitative Bewertungen der Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen, die für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Strategien für die Zukunft von entscheidender Bedeutung sind, können nur erreicht werden, wenn strukturierte Daten von mehreren Standorten abgerufen werden.

Download: Leitfaden für die Berücksichtigung von Fledermäusen bei Beleuchtungsprojekten (PDF)
Download: Guidelines for consideration of bats in lighting projects (PDF)
Voigt, C.C, C. Azam, J. Dekker, J. Ferguson, M. Fritze, S. Gazaryan, F. Hölker, G. Jones, N. Leader, D. Lewanzik, H.J.G.A. Limpens, F. Mathews, J. Rydell, H. Schofield, K. Spoelstra, M. Zagmajster (2018): Guidelines for consideration of bats in lighting projects. EUROBATS Publication Series No. 8. UNEP/EUROBATS Secretariat, Bonn, Germany, 62 pp.

Exemplare der Publikation sind im Internet erhältlich
EUROBATS-Sekretariat
UN-Umwelt
Campus der Vereinten Nationen
Platz der Vereinten Nationen 1
53113 Bonn, Deutschland
Tel (+49) 228 815 2421
Fax (+49) 228 815 2445
E-Mail an eurobats@eurobats.org
Web www.eurobats.org
ISBN 978-92-95058-39-2 (gedruckte Version)
ISBN 978-92-95058-40-8 (elektronische Version)

Seminar: Analyse von Fledermauskot und Baumhöhlenuntersuchungen

Fledermäuse wechseln ihre Quartiere häufig, so dass sie nur selten in Quartieren angetroffen werden. Oftmals lassen sich Fledermausquartiere aber anhand der Hinterlassenschaften (Kotpillen) nachweisen. Diese Kotkrümel können aufgrund des Fundortes, der Größe und Färbung Fledermausgruppen zugeordnet werden. Eine weitere Bestimmung bis hin zur Art erfordert jedoch meist die feinere Analyse der Kotpille. Hierbei werden die unverdaulichen Reste der Beute (Insekten und Spinnen) sowie die beim Putzen geschluckten Haare betrachtet. Im Rahmen des Seminars werden auch Baumhöhlen (auf Fledermauskot) untersucht. Anhand von gesammelten Kotpillen wird die Kotanalyse in praktischen Übungen vermittelt. Das Seminar richtet sich an Interessierte aus dem ehrenamtlichen und amtlichen Naturschutz.

Freitag 15.02.2019 bis Sonntag 17.02.2019
Biologiezentrum Gut Bustedt, Hiddenhausen, Kreis Herford

Tagungskosten: 95 € (BUND-Mitglieder 70 €)

Anmeldung
BUND Herford, Laarer Straße 318, 32051 Herford
bund.herford@bund.net

Download: Programm (PDF)

Handbuch: Praxis der akustischen Fledermauserfassung

Keine andere Methode der Fledermauserfassung erfreut sich heute einer so großen Beliebtheit und Verbreitung im Rahmen von Umweltgutachten und ehrenamtlichen Tätigkeiten wie die akustische Erfassung. Der Wunsch nach Evidenzien bei der Bewertung von Eingriffen – und hier vor allem der Windenergie – sowie die Vielzahl an hochentwickelten Geräten auf dem Markt sind sicherlich ein Grund hierfür. Ein anderer Grund ist, dass sich diese Methode langsam aber sicher etabliert und eine Vielzahl von Untersuchungen ermöglicht. Noch vor einigen Jahren konnten beinahe nur anekdotische Daten mit Detektoren erhoben werden, die Vielzahl an modernen Geräten haben diese Methode weitergebracht. So befindet sie sich heute auf einem deutlich höherem Niveau.

Wer sich mit der akustischen Erfassung beschäftigt wird jedoch schnell erkennen, dass es bei aller Euphorie doch auch recht viele offene Fragen zu den Möglichkeiten und Grenzen gibt. Klare Definitionen zum Umgang mit den Daten fehlen meist. So gibt es zum Beispiel keine eindeutig beschriebenen Aktivitätsindizes.

Dieses Buch hat als Ziel einen Überblick der möglichen Anwendungen der akustischen Fledermauserfassung zu liefern. Ausführliche technische Vergleiche werden jedoch, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nicht vorgenommen. Vielmehr werden die zahlreichen typischen Fragen zur Anwendung aufgegriffen. Wichtige technische Begriffe und physikalische Grundlagen zur Arbeit mit Ultraschall werden im letzten Kapitel kurz erläutert.

Volker Runkel, Guido Gerding, Ulrich Marckmann

Bestellung: https://tredition.de/autoren/volker-runkel-24900/handbuch-praxis-der-akustischen-fledermauserfassung-paperback-107301/

Frostschwärmen von Zwergfledermäusen

Phänomen einer Überwinterungsstrategie

Weit verbreitet ist die Annahme, dass die Wochenstuben- und Sommerquartiere auch gleichzeitig Winterquartiere von Zwerg- und Mückenfledermäusen sind. Diese Annahme legt nahe, dass andere Gebäude als Winterquartiere weniger in Frage kommen. Ist das so?

Was wir wissen

Mindestens zwei Methoden der Überwinterung von Zwerg und Mückenfledermäusen sind bekannt:

  • Einzelne Tiere oder kleine, verteilte Gruppen
  • große Gruppen in Massen-Winterquartieren

Unsere mitteleuropäischen Winter sind oft mild, mit leichten Nachtfrösten und ab und zu mäßigen Frostperioden. Setzt starker Frost ein, wandern Zwergfledermäuse in die Massenwinterquartiere. Woher die Tiere kommen, wissen wir meist nicht, vermutlich aber aus der näheren oder weiteren Umgebung. Es sind möglicherweise Zwerg- und Mückenfledermäuse, die das Quartier wechseln, weil das ursprüngliche nicht frostfrei oder sogar zu warm ist. Zwergfledermäuse wechseln also als Teil ihrer Überwinterungsstrategie das Quartier (Sendor, 2002Simon et al. 2004).

Bekannt sind auch Winterfunde einzelner Tiere oder kleinerer Gruppen von Zwergfledermäusen in Kästen, die hauptsächlich im Frühjahr und Herbst als Quartier genutzt werden. Die Tiere verlassen die Kästen bei Frost, kehren aber oft nach der Frostperiode zurück. Es wird vermutet, dass es sich dabei um Männchen handelt, die den Paarungsritus möglichst lange aufrechterhalten wollen. Auch sind Funde in und an Gebäuden und unterirdischen Quartieren bekannt. Wenig bekannt ist, wie die Tiere dort auf Frost- oder Wärmeperioden reagieren.

Die Problematik

Als Massenwinterquartiere kommen Gebäude jeder Größe, jeden Alters und jeder Bauart in Frage, ebenso Ruinen, Brücken und ähnliche Bauwerke, Felsquartiere und unterirdische Quartiere. Diese sind meist schwer zugänglich, schlecht einsehbar und daher kaum zu kontrollieren.

Es gibt kaum Methoden, durch die mit vertretbarem Aufwand Winterquartiere einzelner oder Massen von Zwergfledermäusen mit hoher Sicherheit nachgewiesen oder ausgeschlossen werden können.

Ohne die Möglichkeit einer Untersuchung besteht die Gefahr, dass Massenwinterquartiere zerstört und lokale oder sogar überregionale Populationen der Zwerg- und Mückenfledermaus vernichtet werden. Oft werden Gebäude in den Wintermonaten abgerissen oder saniert, ohne dass eine mögliche Nutzung als Winterquartier berücksichtigt wird.

Mit einer Kombination von Methoden können große Überwinterungsquartiere von Zwergfledermäusen in modernen, mehrstöckigen Gebäuden und Hochhäusern im städtischen Bereich entdeckt werden. Vielfach sind es Gebäude, die bei oberflächlicher Betrachtung als mögliche Quartiere übersehen oder gleich ausgeschlossen werden.

Wirklich keine Methode?

Die niederländischen Kollegen um Erik Korsten, Eric Jansen, Herman Limpens und Martijn Boonman (2016) beschreiben im Artikel „Swarm and switch: on the trail of the hibernating common pipistrelle“ ein bislang wenig bekanntes winterliches Schwarmverhalten von Zwergfledermäusen, das bei einzelnen Tieren, aber auch in Massen an Gebäuden auftritt. Weiter wird das spätsommerliche Schwärmen um Mitternacht als Indikator für mögliche Winterquartiere benannt.

Methode 1:
Spätsommerliches Schwärmen

Zeitpunkt: Anfang August bis Mitte September mit einem Höhepunkt von Mitte bis Ende August. Begehung ab Mitternacht für zwei Stunden, besser zwei Stunden nach Sonnenuntergang bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang.
Wetter: möglichst windstille, warme Nächte mit Temperaturen ab 15° C gegen Mitternacht.
Technik: Einfacher Detektor, starke Taschenlampe (Hochhaus), Fernglas, zu Fuß oder per Fahrrad.
Wiederholen: alle paar (fünf bis zehn) Nächte bei optimalem Wetter die Begehung wiederholen.

Methode 2:
Frostschwarmverhalten im Winter

Warten Sie bis zur ersten Frostperiode und suchen in den folgenden zwei, drei und vier Nächten dieser Frostperiode nach schwärmenden Tieren. Die Nächte sollten kalt, mit Temperaturen deutlich unter null sein. Beginnen Sie etwa 45 Minuten nach Sonnenuntergang und für die Dauer von etwa zwei bis drei Stunden.

Die Suche im Winter kann auf das Finden der Schwarmquartiere im August aufbauen. Dies schränkt die Suche auf bestimmte Gebäude und Bereiche der jeweiligen Gebäude deutlich ein. Man kann diese Methode aber auch „auf gut Glück“ bei zum Beispiel ehrenamtlicher, systematischer Suche anwenden, ohne im Spätsommer nach Quartieren gesucht zu haben.

Aber Achtung! Kein Nachweis bedeutet nicht automatisch, dass den ganzen Winter keine Fledermäuse anwesend sind!

Es stellen sich Fragen

  • Schwärmen Zwergfledermäuse auch in den wärmeren Nächten nach einer Frostperiode?
  • Lässt sich das Verhalten auch auf Quartiere in/an Felsen z. B. im Mittelgebirge übertragen?
  • Wie sieht es mit (kleineren) Überwinterungsgruppen an niedrigeren Gebäuden aus?
  • Ist das Frostschwärmen auch bei anderen Arten wie Breitflügelfledermaus, Nordfledermaus oder Zweifarbfledermaus zu beobachten?

Bitte helfen Sie mit

Um Fragen zu klären und vor allem um diese oft übersehenen Quartiere und Fledermäuse zu schützen, sind Sie als Gutachter aufgerufen, dieses Wissen anzuwenden und als Ehrenamtler auch im Winter etwas Zeit zu investieren.

Ganz Wichtig! Melden Sie diese Winterquartiere unbedingt den zuständigen Behörden!

Es wäre schön, wenn Sie Ihre Entdeckungen mit uns und anderen teilen. Dazu sammeln wir möglichst viele Informationen auf dieser Webseite.

Das Video von Erik Korsten (Zoogdiervereniging, NL) von Ende Dezember 2014 zeigt viele schwärmende Zwergfledermäuse bei Schnee und -5°C.

Ohne diese Kenntnisse besteht die Gefahr, dass Massenwinterquartiere zerstört und lokale oder sogar überregionale Populationen der Zwergfledermaus vernichtet werden. Wir wissen, dass diese Gebäudetypen oft abgerissen oder renoviert werden, ohne dass es eine Fledermausuntersuchung mit dem Ziel schwärmende Fledermäuse oder Winterquartiere zu finden, gibt.

Es ist daher wichtig, dass Gutachter die richtigen Untersuchungsmethoden anwenden, um überwinternde Zwergfledermäuse nachzuweisen. Besser wäre es flächendeckende Kartierungen durchzuführen, um diese sehr wichtigen, aber auch sehr anfälligen Quartiere nicht nur den Behörden bekannt zu machen.

Rückmeldung:

Interessant wäre mal eine Rückmeldung ob ihr erfolgreich wart und was ihr beobachten konntet.
Einfach per Mail an Christian Giese: giese@fledermausschutz.de

  1. Ingolstadt: ca. 20 schwärmende Mückenfledermäuse im Dezember an einem einstöckigen Mehrfamilienhaus bei Frost.
  2. Süd-Pfalz (2019): 40-50 schwärmende Mückenfledermäuse bei Frost
  3. Süd-Pfalz (2019): wenige schwärmende Mückenfledermäuse bei Frost an großer (1.000) Wochenstube
  4. Rhede, NRW (2019): einzelne schwärmende Zwergfledermäuse bei Frost (Grundschule, Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus )

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Downloads:

(Massa-)winterverblijfplaatsen van gewone dwergvleermuizen: discussiestuk Vleermuisprotocol 2017 
von Erik Korsten (Bureau Waardenburg), Herman Bouman (Arcadis) & Daniel Tuitert (Sweco)

Swarm and switch: on the trail of the hibernating common pipistrelle (2016)

Quelle: Bat News. No. 110 (Summer 2016). p. 8-10. Bat Conservation Trust. London.
Korsten, Erik & Jansen, Eric & Limpens, Herman & Boonman, Martijn & Schillemans, Marcel. (2016).
Swarm and switch: on the trail of the hibernating common pipistrelle.

Nyctalus (N.F.), Berlin 7 ( 1999), Heft I, S. 1 02 – 111
Die Ansprüche der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) an ihr Winterquartier
Von MATIHIAS SIMON, Marburg, und KARL KUGELSCHAFTER, Gießen

 

Christian Giese
für den LFA Fledermausschutz NRW

Das Video von Erik Korsten (Zoogdiervereniging, NL) vom 18. Januar 2016 zeigt schwärmende Zwergfledermäuse bei -3°C. Erik hat an dem Abend an mehren Gebäuden schwärmende Zwergfledermäuse gefunden.

Video von Erik Korsten (Zoogdiervereniging, NL) vom 19. Januar 2019 in Tilburg Noord (NL).

LFA sucht die seltene Wimperfledermaus

Viele Menschen glauben, dass es bei ihnen zu Hause keine seltenen und besonderen Fledermausarten gibt. Dabei leben auch in NRW trotz riesiger, ausgeräumter Ackerlandschaften und großer Wohn- und Gewerbeflächen solche Arten. Gut sichtbar sind vor allem die häufigen Zwerg- und Breitflügelfledermäuse sowie an vielen großen Wasserflächen Wasserfledermäuse.

Es gibt in NRW bei den Fledermäusen, die an sich schon schwer zu beobachten und zu bestimmen sind, auch eine Besonderheit: die Wimperfledermaus (Myotis emarginatus).

Im Kreis Heinsberg liegen die einzigen bekannten Wochenstuben der Art in ganz Norddeutschland.

Sie hängen zusammen mit Vorkommen in den angrenzenden Niederlanden und Belgien. Während die Wochenstuben und Einzeltiere aus den Orten an der Landesgrenze gut bekannt sind, fehlen Nachweise im restlichen Kreis Heinsberg und aus Nachbarkreisen weitgehend. Aufgrund aktueller Funde im Kreis Viersen sowie Einzelfunden in Moers und Bonn sucht der LFA nun nach weiteren Vorkommen der Art, v.a. im Rheinland.

Karte: Verbreitung der Wimperfledermaus in NRW
Karte: Verbreitung der Wimperfledermaus in Europa
Karte: Rasterkarte des LANUV NRW

Wimperfledermaus außen an einem Gebäude. Foto: NABU Heinsberg

Wimperfledermaus außen an einem Gebäude. Foto: NABU Heinsberg

„Die Wimperfledermaus ist die einzige heimische Art, deren Tiere regelmäßig außen an Gebäuden zu finden sind“, so Michael Straube vom NABU Kreisverband Heinsberg. Gut zu sehen sind sie aber nicht, wenn sie unter überhängenden Dächern im meist dunklen Winkel zwischen Dach, Mauer und Sparren hängen (siehe Foto). Am ehesten fällt der Kot auf, v.a. wenn er auf helle Fensterbänke, Hauseingänge oder Terrassen fällt. Darüber findet man dann die Tiere, die aber oft ihre Quartiere wechseln. Unter den Dächern hängen meist nur ein Tier oder zwei Tiere zusammen. Größere Gruppen bewohnen ungenutzte Dachstühle, die nicht ganz dunkel sein müssen, etwa auf Bauernhöfen oder alten Hofanlagen. Fliegend sind Wimperfledermäuse kaum zu beobachten, da sie erst in der späten Dämmerung abfliegen und ganz nahe an Bäumen und Sträuchern jagen, auch sitzende Insekten und Spinnen.

Meldungen von Wimperfledermäusen bitte per Email (gerne mit Fotos) an den LFA: straube@fledermausschutz.de oder telefonisch: 02434-8094043

Vortrag: Von Wäldern, Brunnen und Fledermäusen – Sommer- und Winterquartiere in den Baumbergen

Die Baumberge (Kreis Coesfeld, NRW) sind attraktiver Lebensraum für unsere Fledermäuse in NRW. An die 10.000 Tiere überwintern hier in Brunnenschächten, Eiskellern und Co. Im Sommer zieht nicht nur die seltene Bechsteinfledermaus ihre Jungen in den Wäldern groß. Die Referentinnen stellen neben besonderen Raritäten auch die häufigeren aber nicht weniger spannenden Arten unserer Siedlungen vor.

Termin: Mittwoch, den 31. Oktober von 18:00 bis ca. 21:00 Uhr

Treffpunkt: Naturschutzzentrum, Alter Hof Schoppmann, (der Parkplatz des Hofes ist über die Navi-Adresse Wullaweg 2, 48301 Nottuln-Darup zu erreichen)

Leitung: Frauke Meier und Lena Grosche (Echolot – Büro für Fledermauskunde, Landschaftsökologie und Umweltbildung)

Anmeldung und weitere Informationen: keine

Kostenbeitrag: kostenfrei

Jubiläum: 25. Jahrestagung des LFA Fledermausschutz

Das Jahrestreffen 2018 des LFA Fledermausschutz wird am Samstag, dem 17.11.2018 in Essen stattfinden. Es ist unsere Jubiläumstagung, die 25. Jahrestagung des LFA Fledermausschutz.

Unser diesjähriges Treffen ist das Jubiläumstreffen, das 25. seit Gründung des LFA Fledermausschutz und findet in Essen im Lighthouse statt. Das Treffen wird von der AG Fledermäuse des NABU Ruhr organisiert. Das Lighthouse ist eine ehemalige katholische Kirche und ein Tagungsort mit besonderem Flair.

Auch in diesem Jahr möchten wir Sie bitten, sich im Vorfeld für die Tagung anzumelden! Dies halten wir für notwendig, da ja immer mehr Teilnehmer kommen. Es soll den Ausrichtern vor Ort die Planung einfacher gestalten. Bei erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigungsmail. Bitte melden Sie sich bis zum Montag, den 12.11.2018 an.

Die Teilnahme an der Tagung ist – wie in jedem Jahr – kostenlos. Getränke und Mittagessen müssen wir aber berechnen. Diese Tagung ist keineswegs nur für Experten bestimmt. Gerade auch Neulinge im Fledermausschutz werden viele interessante Dinge erfahren und Kontakte knüpfen können.

Es wird in der Mittagspause ein Food Truck vor Ort sein. Selbstverständlich besteht hier die Wahl zwischen einer vegetarischen und einer fleischhaltigen Variante. Bei der Anmeldung sollten Sie angeben, ob Sie das Mittagessen vor Ort wählen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 10,- €.

Das Leitungsgremium des LFA bedankt sich bei der AG Fledermäuse des NABU Ruhr insbesondere Maren Thomas und Sarah Bölke für die Bereitschaft, die Tagung in diesem Jahr auszurichten und für die Organisation vor Ort.

Wir möchten Sie bitten, sich rege an der Tagung zu beteiligen und auch das Programm abwechslungsreich mit zu gestalten. Möglichkeiten für Posterpräsentationen sind vor Ort gegeben.

Vorträge und auch Posterbeiträge bitte bei Carsten Trappmann Tel. 0251 / 88145
(am besten wochentags zw. 17.00 Uhr und 20.00 Uhr) oder per Mail unter
Trappmann@Fledermausschutz.deanmelden.

Vor Ort steht ein Beamer mit Laptop zur Verfügung.

ZeitVortrag
10:00Eröffnung der Tagung und Begrüßung der Teilnehmer
10:15Fledermäuse der Metropole Ruhr.
Frauke Krüger, Sandra Bölke, Maren Thomas (NABU Ruhr, Essen/Mülheim a. d. Ruhr)
10:45Geschichte des LFA Fledermausschutz NRW
Dr. Carsten Trappmann (LFA Fledermausschutz NRW)
11:15Kaffepause
11:45Neues von der Wimperfledermaus in NRW
Michael Straube (LFA Fledermausschutz NRW)
12:15Das online-Meldesystem „nrw.observation.org“.
Christian Giese (LFA Fledermausschutz NRW)
12:30Mittagspause - Zeit zum Austausch
14:30Blumenfledermäuse – Kolobris der Nacht
PD Dr. Mirjam Knörnschild (Freie Universität Berlin)
15:00Ein Platz für Spatz & Co – Artenschutzmaßnahmen an Gebäuden im Rahmen von Gebäudesanierungen
Franco Cassese (Biologische Station Umweltzentrum Hagen)
15:30Energetische Sanierung und Artenschutz – Klima- und Artenschutz am Gebäude verknüpfen und gemeinsam voranbringen
Christian Giese (NABU Rheinland-Pfalz)
16:00Kaffeepause
16:30Fledermausprojekt in der Hohen Ward, Münster
Knut Rickhoff & Mustafa Masoodi (Gymnasium Wolbeck, Presiträger BUW 2018)
17:00Verschiedenes, nächste LFA-Tagung, Tagungshinweise
17:30Ende der Tagung

Eine Bitte in eigener Sache: für meinen Vortrag zur Geschichte des LFA Fledermausschutz benötige ich noch Bildmaterial aus der „alten Zeit“. Es wäre schön, wenn Sie mir Bilder aus früheren Tagen zur Verfügung stellen könnten. Gerne digital, es würde aber auch als Papierbild oder Dia funktionieren. Bitte schicken Sie mir die Bilder per Mail an trappmann@fledermausschutz.de oder an meine Postadresse.

Dabei ist mir alles willkommen. Bilder von verschiedenen Gruppen, von Seminaren, von Tagung oder Aktionen. Vielen Dank im Voraus.

 

Anfahrtbeschreibung nach Essen

Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie hier:
https://www.lighthouse-essen.de/über-uns/lage-anfahrt/.

Mit dem Auto
Zur Orientierung: Das LIGHTHOUSE befindet sich auf dem „Altendorfplatz“ im Essener Stadtteil Frohnhausen, eingerahmt von Liebigstraße (Haupteingang 2), Frohnhauser Straße (Haupteingang 2) und Margaretenstraße (Büroeingang/Anlieferungs-portal).

Das Lighthouse Essen liegt im Stadtteil Frohnhausen etwa 400 Meter vom S-Bahnhof Essen-West entfernt. Das Lighthouse bietet keine eigenen Parkflächen. Öffentliche Parkmöglichkeiten bestehen umliegend in der Liebigstraße sowie Margaretenstraße wie auch an der Eissporthalle und am S-Bahnhof Essen-West.

Anreise mit der Bahn oder mit dem Bus
Fahren Sie mit der Bahn bis Essen Hauptbahnhof. Sie erreichen das Lighthouse dann problemlos mit den Buslinien 145 / 147 und den Straßenbahnlinien 106 / 109 über die Haltestelle Alfred-Krupp-Schule.

Ansonsten fahren Sie mit der Bahn bis zum S-Bahnhof Essen-West: S1, S3, S9. Von dort sind es nur ca. 400 m Fußweg.

 

 

Tagung: Fledermäuse in der Eingriffsplanung

Themen: FLEDERMÄUSE IM WALD und FLEDERMAUSQUARTIERE AN GEBÄUDEN

Donnerstag, 29. November 2018, 10:00 bis 16:30 Uhr im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen, Otto-Burrmeister-Allee 1, 45657 Recklinghausen

Gemäß § 44 (1) BNatSchG und Art. 12 der FFH-Richtlinie sind Auswirkungen von Eingriffen auf alle Fledermausarten zu berücksichtigen. Durch fortlaufend neue Erkenntnisse aus der Forschung, insbesondere aber auch aus der angewandten Praxis, eröffnen sich moderne Handlungsfelder für die Akteure im Verlauf des Planungs-, Umsetzungs-, Monitoring- und Risikomanagementprozesses. Hierzu gehören auch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Wald. Über den Schutz von Waldlebensräumen und die Wirksamkeit von A+E-Maßnahmen im Wald berichten drei Experten am Vormittag.

Im Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018 stellen wir Probleme und Lösungsansätze für Fledermausquartiere an denkmalgeschützten Gebäuden vor. Zur besonderen Berücksichtigung in der Eingriffsplanung wird über neue Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Licht auf die Verhaltensweisen von Fledermäusen ebenso berichtet wie über aktuelle Erkenntnisse zur Phänologie an Winterquartieren.

Auch in diesem Jahr stehen neben den informativen Vorträgen unserer Referentinnen und Referenten auch Themen im Vordergrund, die im Rahmen von Posterbeiträgen behandelt werden und die zu einer regen Diskussion anregen sollen. Angemessen lange Pausen sollen den Fachaustausch, auch über das Vortrags- und Posterprogramm hinaus, gezielt fördern.

 

Programm
ab 09:30 Uhr Tagungsbeginn
Anmeldung, Poster-Annahme, Freiraum für Gespräche, Getränketheke

10:00 Uhr Begrüßung
Saskia Helm, NUA NRW
Sandra Meier, Echolot GbR

FLEDERMÄUSE IM WALD

10:15 Uhr Erfahrungen mit dem Schutz von Bechsteinfledermaus-Lebensräumen im Kreis Coesfeld
Matthias Olthoff, Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.
Christina Backhaus, Echolot GbR

10:45 Uhr Zur Wirksamkeit von Fledermauskästen als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme
Dr. Andreas Zahn, Koordinationsstelle Fledermausschutz Bayern

11:15 Uhr Mehr Fledermausschutz im Wald – Erfordernisse und Möglichkeiten
Dr. Markus Dietz, Institut für Tierökologie und Naturbildung,
Laubach-Gonterskirchen

12:00 Uhr Mittagspause

12:30 Uhr Posterpräsentation und Zeit für Vernetzung
Die Autorinnen und Autoren stehen an ihren Postern für Fragen und Diskussionen bereit

FLEDERMAUSQUARTIERE AN GEBÄUDEN

13:30 Uhr Denkmal mit Fledermaus – Probleme, Maßnahmen, Lösungen
Daniela Fleischmann, Stiftung FLEDERMAUS, Erfurt

14:00 Uhr Lichtverschmutzung und Fledermäuse
Dr. Christian Voigt, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Berlin

14:30 Uhr Kaffeepause

15:15 Uhr Langjährige Nutzungskontrolle von Winterquartieren – Schlussfolgerungen für die Berücksichtigung bei Eingriffen in die Landschaft
Lena Grosche und Frauke Meier, Universität Greifswald und Echolot GbR

15:45 Uhr Diskussion, Zusammenfassung, Ausblick

16:30 Ende der Veranstaltung

Moderation
Saskia Helm, NUA NRW
Myriam Hentrich, Echolot GbR

Hinweis: Eine Anerkennung der Veranstaltung durch die Architektenkammer NRW ist beantragt.

 

Termin: Donnerstag, 29. November 2018, 10:00 bis 16:30 Uhr

Tagungsstätte:
Ruhrfestspielhaus Recklinghausen, Otto-Burrmeister-Allee 1, 45657 Recklinghausen

Ausrichter:
Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW
Echolot GbR Münster

Leitung
Saskia Helm, NUA NRW
Frauke Meier, Echolot GbR

Anmeldung
Veranstaltungs-Nr.: 015-18. Anmeldung bei der NUA online unter www.nua.nrw.de oder per E-Mail an poststelle@nua.nrw.de

Anmeldeschluss: 15. November 2018

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

Kosten
Die Teilnahmegebühr beträgt 40,00 € inkl. vegetarischem Mittagessen und Getränken. Sie ist vor Ort bar zu entrichten.

Fledermaus-Fachzeitschrift „Nyctalus“

Der Nyctalus Neue Folge – Internationale Fledermaus-Fachzeitschrift publiziert Beiträge und Artikel zur Artengruppe der Fledermäuse in deutscher und englischer Sprache. Die Inhalte umfassen weitgefächerte Themenfelder, wie Gefährdung, Schutz, Planung und Forschung im deutschsprachigen Raum sowie darüber hinaus. Die Zeitschrift spricht neben den ehrenamtlichen und wissenschaftlichen Autoren und Lesern auch Gutachter und Behörden an.

Alle veröffentlichten Artikel dienen nach Auffassung des Herausgebers der Verbreitung der natur- und artenschutzfachlichen sowie planerischen und wissenschaftlichen Praxis.

Die neue Ausgabe „Band 19, Heft 1“ kann bestellt werden.

Auszug aus dem aktuellen Inhalt:

Rainer Hutterer, Johannes Handwerk und Christine Meyer-Cords: In Rüdersdorf begann die Beringung von Fledermäusen in Mitteleuropa: Martin Eisentraut und Mitarbeiter 1932-1951

Simon Thorn, Sebastian Seibold, Osmo Heikkala, Matti Koivula, Parvathy Venugopal und Jari Kouki: Neue Nachweise der Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii) unterstreichen den Erhalt von Einzelbäumen auf borealen Kahlschlägen

Kathleen Kuhring und Robert Drangusch: Bemerkenswertes Quartier des Großen Mausohrs (Myotis myotis) – Der Kalkringofen bei Förderstedt im Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt

Guido Pfalzer: Können Alt- und Totholzkonzepte waldbewohnenden Fledermäusen helfen? – Ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz

Marie Viehl: Zur Quartiernutzung der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) im Eckertal (Nationalpark Harz) – Zusammenfassung mehrjähriger Untersuchungsergebnisse

Wolfram Blug und Heinz Wissing: Erstnachweis einer Wochenstube der Wimperfledermaus – (Myotis emarginatus Geoffroy, 1806) – in der Südpfalz

Bestellung und weitere Informationen:
https://nyctalus.com

Methodenstandards Akustik

Endlich ist er da: Der Leitfaden für den Einsatz akustischer Methoden im Rahmen von Gutachten und wissenschaftlichen Arbeiten unter Berücksichtigung der Möglichkeiten je Art, Fragestellung und Technik.

Das Expertengremium des Bundesverband für Fledermauskunde Deutschland e.V. um Lothar Bach, Ingrid Kaipf, Henrike und Holger Körber, Falko Meyer, Christopher Paton, Volker Runkel und Bernadette Wimmer hat grundlegende Anforderungen an häufig angewandte Erfassungsmethoden
von Fledermäusen formuliert, um in einem weiteren Schritt eine bundeseinheitliche Zertifizierung
qualifizierter Gutachter zu ermöglichen.

Der Fokus liegt auf einer sinnvollen Anwendung der akustischen Methoden mit Hilfestellungen zur
Daten- und Ergebnisinterpretation, sowie klare Darstellung der Grenzen und Möglichkeiten.

Der Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW gratuliert zu dem gelungenen Leitfaden und empfiehlt Gutachtern und Behörden diesen in der täglichen Praxis zu berücksichtigen:

Weitere Informationen und Download

 

 

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