Schulungen zum Fledermausbotschafter – Münster, Köln und Detmold

Die Schulungen zum Fledermausbotschafter starten nun auch in den Regionen Münster, Köln und Detmold.

Sie wollen unsere heimischen Fledermäuse schützen und ihre Begeisterung für die Tiere an andere Menschen weitergeben? Dann werden Sie doch Fledermausbotschafter!

In Theorie- und Praxiseinheiten lernen Sie von erfahren Fledermausfachleuten Wissenswertes über Fledermäuse. Die Ausbildung findet an insgesamt 5 Wochenend-Terminen in Form von Workshops statt. Das erste Modul startet jeweils an folgenden Terminen:

Köln (Rodenkirchen): 18. April 2015 von 10-16 Uhr im Naturerlebnisgarten „Finkens Garten“

Detmold: 19. April 2015 von 10-16 Uhr in der NABU Umweltbildungsstätte Rolfscher Hof

Münster: 09. Mai 2015 von 10-16 Uhr im Umwelthaus Münster

Anmeldung und weitere Informationen:
NABU NRW
Sarah Sherwin
Völklinger Str. 7-9
40219 Düsseldorf
Tel. 0211- 15 92 51 50
Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de
www.fledermaus-willkommen.de

Fotos für Leitfäden „Gebäudeabriss“ und „Baumfällung“ gesucht

Liebe Leute, wir brauchen Eure Unterstützung!

Wir sind vom LFA Fledermausschutz NRW dabei, Leitfäden u.a. zu den Themenbereichen „Gebäudeabriss“ und „Baumfällung“ zu erstellen. Quasi als Hilfestellung und Information für besorgte Bürger, aber auch für die zuständigen Behörden. Es soll der rechtliche Hintergrund und ein Mindestuntersuchungsumfang darin gefordert und erläutert werden.

Leider zeigt es sich zu oft, das gar nicht oder völlig unzureichend von unerfahren Leuten untersucht wird. Dabei werden oft Fledermäuse übersehen und Quartiere vernichtet. Das wollen wir mit den Leitfäden möglichst verhindern.

Diese Leitfäden sollen auf www.fledermausschutz.de zum Download angeboten werden und auch Beispiele aufzeigen. Diese natürlich gerne mit Bildern.

Würdet Ihr uns Eure Bilder zur Verfügung stellen? Natürlich mit Quellenangabe. Gerne auch kurze Berichte über negative und positive Beispiele.

Wir suchen u.a. Fotos von:

  • Fledermausquartieren (Dachböden, Dachgiebel, Fensterläden, Wandverkleidungen, Zwischendächer, Hohlräume im Mauerwerk, usw.)
  • getöteten Tieren
  • Baumquartiere
  • Gefällte Bäume mit Höhlen

Schickt uns Eure Bilder bitte an Christian Giese, per E-Mail: giese@fledermausschutz.de

Notfallset für Fledermäuse – Artenschutz in Recklinghausen

Zusammenarbeit von Stadt und Kreis für die geschützten Tiere

Agieren statt reagieren – die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) sind mit einem Notfallset ausgerüstet, für den Fall, dass Fledermäuse bei Baumfällungen verletzt werden. Fledermäuse stehen unter Artenschutz. Daher wird jeder Baum, der gefällt werden muss, sorgfältig auch auf Fledermäuse und deren Unterschlupfmöglichkeiten hin kontrolliert.

Bislang sind Fledermäuse in ihren kleinen Baumhöhlen noch nie übersehen worden. Vollkommen ausgeschlossen ist dies aber nicht. Sollte dieser Fall eintreten und die Fledermaus bei der Baumfällung verletzt werden, können die KSR dem Tier umgehend mit dem Notfallset helfen.

Recklinghausen ist die erste Stadt im Kreis, die dieses Projekt verfolgt. Entstanden ist dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kreis Recklinghausen, dem Regionalforstamt Wald und Holz sowie Tierschutzexperten. „Die Idee ist wirklich klasse, das ist vorbildlich! Obwohl es so einfach ist, habe ich noch nirgends sonst davon gehört„, sagt Alfons Pennekamp von der AG Fledermaus.

Artenschutz ist wichtiger denn je, denn das Artensterben nimmt bundesweit und insbesondere in Nordrhein-Westfalen weiter zu“, sagt Carsten Uhlenbrock vom Kreis Recklinghausen, Fachdienst Umwelt. „Der Erhalt der biologischen Vielfalt gehört zu den größten Herausforderungen des Naturschutzes.“ Ein wesentliches Ziel der Naturschutzpolitik des Landes NRW besteht darin, eine Trendwende im Rückgang der biologischen Vielfalt herbeizuführen. „Angesichts von über 43.000 Pflanzen-, Pilz- und Tierarten in NRW steht der Erhalt der Artenvielfalt im Zentrum der Schutzbemühungen. Bei einem Unwetter wie Ela gehen viele Altbaumbestände und damit wichtige Lebensräume verloren. Darum ist gerade für die Arbeiten, die momentan durchgeführt werden, ein solches Notfallset eine gute Sache“, erläutert Uhlenbrock.

Von den insgesamt etwa 12.000 für die „Rote Liste NRW“ betrachteten Arten sind folgende gefährdet oder bereits ausgestorben: 40 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen, 45 Prozent der Säugetierarten, zu denen auch die als gefährdet geltenden Fledermäuse gehören, über 50 Prozent der Vogelarten und 55 Prozent der Schmetterlingsarten.

Der Schutz der Lebensräume und Arten erfordert neben rechtlichen und vertraglichen Sicherungen weitere art- und lebensraumspezifische Handlungsstrategien. Zur Erhaltung der gefährdeten Arten formuliert das Artenschutzprogramm NRW, Paragraph 63 des Landschaftsgesetzes NRW, geeignete Schutz-, Pflege- und Entwicklungsziele sowie erforderliche Schutzmaßnahmen. Der besondere Artenschutz regelt im Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) die sogenannten Zugriffsverbote, unter anderem die Tötung oder Verletzung von Tieren, Störung der lokalen Population (Erhaltungszustand), Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten.

Der Umgang mit den sogenannten gesetzlich geschützten Arten ist im Bundesnaturschutzgesetz geregelt und hat auch im Alltag große Bedeutung für die Städte und Gemeinden und auch direkt für die Bürger“, sagt Carsten Uhlenbrock.

Durch den Pfingststurm „Ela“  haben viele Tierarten, die in Bäumen leben, ihren natürlichen Lebensraum als Brut- Nist- oder Nahrungsstätte verloren. Verschärft wird die Situation durch die Baumfällungen, die wiederum zur Sicherstellung der Verkehrssicherungspflicht notwendig sind. „Besonders prekär kann diese Situation für Fledermäuse werden, die sich in Baumhöhlen und Unterschlupfen befinden“, sagt Uhlenbrock. „Vor allem im Winter, wenn die Tiere aufgrund niedriger Temperaturen recht bewegungslahm und unter Umständen flugunfähig sind, sind Baumfällungsmaßnahmen problematisch.

Die KSR halten im Rahmen der Baumpflege und Forstunterhaltung die Vorgaben, die sich aus dem Natur- und Artenschutz ergeben, ein. Jetzt gehen die KSR noch einen Schritt weiter. In Abstimmung mit den Vertretern der Unteren Landschaftsbehörde, mit dem Regionalforstamt Wald und Holz sowie mit Fledermausexperten aus Naturschutzverbänden haben die KSR ein Handlungskonzept erstellt. Das beinhaltet auch einen Notfallset, um für Ernstfälle ausgerüstet zu sein.

Grundsätzlich prüfen wir ausnahmslos vor der Fällung, ob Fledermäuse in Baumhöhlen Unterschlupf gefunden haben“, sagt Stefan Klinger von den KSR. „Wir arbeiten hier sehr gewissenhaft und sind sicher, bislang noch keine Fledermaus übersehen zu haben. Sollte aber trotz der sorgfältigen Überprüfung der Ernstfall eintreten, so können wir dem Tier sofort helfen.

Der Notfallkasten besteht aus einem Fledermaus- und einem Transportkasten, also einem ausstaffierten Pappkarton. Im Ernstfall werden dann je nach Zustand des Tieres bestimmte Vorgehensweisen eingehalten. Wenn das Tier noch flugunfähig, aber offensichtlich nicht verletzt ist, wird die Fledermaus in den Fledermauskasten gesetzt. Dieser Kasten wird direkt am Nachbarbaum angebracht. Die Fledermaus hat Platz genug und kann durch das Flugloch herausklettern, um schließlich einen anderen Unterschlupf zu finden. Parallel geben die KSR dem Fachdient Umwelt des Kreises und Fledermausexperten Bescheid. Letztere kümmern sich dann um die Nachsorge der Fledermaus.

Ist die Fledermaus verletzt, wird das Tier in die Pappkiste gesetzt und zu einem Fledermausexperten gebracht. Dieser versorgt das Tier und bringt es wieder in den angestammten Lebensraum zurück. Der Kreis Recklinghausen wird darüber informiert.

Wir hoffen natürlich, dass dieser Ernstfall nicht eintritt und wir durch unsere genauen Überprüfungen vor der Fällung eine Fledermaus rechtzeitig entdecken“, betont Klinger.

Mehr Informationen zum besonderen Artenschutzrecht gibt es auf der Homepage des Kreises:
http://www.kreis-re.de/dok/Formulare/70/Artenschutzrecht.pdf

Informationen rund um die Fledermaus gibt es auf der Seite der AG Fledermaus www.fledermausschutz-kreisrecklinghausen.de

 

Bildbeschreibung: Stefan Klinger (KSR, v.l.n.r.), Alfons Pennekamp (Fledermausexperte), Carsten Uhlenbrock und Wolfgang Wieser (beide Kreis Recklinghausen, Fachdienst Umwelt, Untere Landschaftsbehörde) stellen die Notfallkästen für Fledermäuse vor. Insgesamt kostet das Set 30 Euro, ist kein großer Aufwand – und kann trotzdem im Ernstfall das Leben einer Fledermaus retten.

„Große Hufi“ auf Stippvisite im Mayener Grubenfeld

Eine der seltensten Fledermausarten Deutschlands, die Große Hufeisennase, war im letzten Herbst zu Gast im Mayener Grubenfeld. Der NABU Rheinland-Pfalz führte hier von 2007 bis 2013 ein Naturschutzgroßprojekt durch, welches vom Bundesamt für Naturschutz, dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium und dem NABU Rheinland-Pfalz finanziert wurde. Seitdem befinden sich Teile des Gebiets im Besitz des NABU.

Bis zum jetzigen Sensationsfund gab es noch keinen Nachweis dieser in Deutschland vom Aussterben bedrohten Fledermausart aus den Stollen bei Mayen. Der überraschende Fund wurde nun bei den nach wie vor laufenden Untersuchungen im Gebiet gemacht.

Zur Untersuchung der riesigen Fledermaus-Überwinterungspopulation des Mayener Grubenfeldes sind zurzeit fünf Stollen mit Lichtschranken ausgestattet. Jedes Tier, das diese Lichtschranken durchfliegt, wird so automatisch gezählt. In einem der Stollen, dem sogenannten Mauerstollen, ist zudem eine Kamera installiert, die von den durchfliegenden Tieren ausgelöst wird. So können an diesem Stollen Tiere nicht nur gezählt, sondern es kann auch die Art bestimmt werden. Bei der standardmäßigen Überprüfung tausender Fotos aus dem Herbst 2014 konnte der Fledermausexperte und Biologe Karl Kugelschafter nun zu seiner Überraschung den Einflug einer Großen Hufeisennase feststellen. Ausgerechnet an Halloween 2014 erkundete das Tier den Stollen und hinterließ mit dem „Erinnerungsfoto“ den ersten Nachweis dieser Art in der Vordereifel. In Deutschland gilt die Art als beinahe ausgestorben, so war über Jahre hinweg nur eine Wochenstube bekannt. Neben dieser Kolonie in der Oberpfalz in Bayern wird seit kurzem eine weitere kleine Kolonie im Saarland vermutet.

Hohenburg im byerischen Lauterachtal. Die vielleicht letzte Wochenstube der Großen Hufeisennase in ganz Deutschland. Foto: Christian Giese

Hohenburg im byerischen Lauterachtal. Die vielleicht letzte Wochenstube der Großen Hufeisennase in ganz Deutschland. Foto: Christian Giese

Die nächste bekannte Sommerkolonie von Großen Hufeisennasen in der Region liegt in Luxemburg. Tiere der Kolonie überwintern regelmäßig in der Trierer Region. Vereinzelt und sehr selten finden sich Große Hufeisennasen im nördlichen Hunsrück und in der Eifel bei Mechernich. Diese Funde werden auf vagabundierende Tiere aus Luxemburg zurückgeführt. Vermutlich stammt auch der Mayener Gast aus Luxemburg und wurde vom bunten Treiben anderer Arten ins Grubenfeld gelockt. Dr. Andreas Kiefer, der ehem. Projektleiter des Naturschutzgroßprojektes Mayener Grubenfeld, ist begeistert: „Dieser sensationelle Nachweis zeigt wieder einmal die Bedeutung des Mayener Grubenfeldes für den Schutz bedrohter Fledermäuse (VIDEO).“ Mit nun 17 nachgewiesenen Arten und an die 50.000 überwinternden Tieren ist das Grubenfeld bei Mayen das größte Fledermaus-Überwinterungsgebiet in Deutschland.Erneut sieht sich der NABU darin bestätigt, dass es das einzig Richtige war, das Mayener Grubenfeld mit viel Aufwand zu sichern und so langfristig für die Fledermäuse zu erhalten.

Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) - Portrait. Foto: Dietmar Nill.

Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) – Portrait. Foto: Dietmar Nill.

Die Beobachtung zeigt zudem die besondere Bedeutung eines guten technischen Monitorings, auch mit Einsatz von Fotofallen: Die Methode ist zwar aufwendig, da jedes Jahr zehntausende von Fotos angesehen werden müssen, bringt aber immer wieder Überraschungen zu Tage. Ohne die Fotofalle hätten wir nichts vom Besuch dieser seltenen Art mitbekommen„, erläutert Kiefer die Vorteile der Technik.

 

Weitere Informationen:

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Liebe Fledermausfreunde im NABU,
liebe Aktive in den Kreis- und Stadtverbänden,

am Samstag, den 07.02.2015 findet die Veranstaltung zum Fledermausfreundlichen Haus bei der NUA statt. Ich würde mich freuen, auch aus Ihrem Kreis-/Stadtgebiet Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Machen Sie gerne etwas Werbung dafür!

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Wie gestalte ich ein fledermausfreundliches Haus? Was gibt es dabei zu beachten und welche Fledermausarten kommen überhaupt am Gebäude vor?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die NABU-Veranstaltung am 07.02.2015 in Recklinghausen. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Anfänger als auch an erfahrene Menschen im Fledermausschutz. Die Inhalte eignen sich aber auch für private Hausbesitzer, Architekten und Handwerker.

Ausrichter: NABU NRW
Leitung: Sarah Sherwin (NABU NRW)
Ort: NUA- Tagungshaus, Siemensstr. 5, 45659 Recklinghausen
Anmeldung bis zum 30.01.2015 an Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de, 0211- 15 92 51 50

Vorläufiges Programm

10 Uhr – 14 Uhr
Martin Koch & Tom Wegner (BAFF):
Biologie der Fledermäuse und potenzielle Quartiere am Gebäude
Sarah Sherwin (NABU NRW):
Projekt „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ -Bausteine und Details
Katja Gilges (Architektin):
Energetische Gebäudesanierung aus Sicht des Architekten
Franco Cassese (BUND):
Projekt „Ein Platz für Spatz & Co“

Die nächsten Fledermausbotschafter-Schulungen starten übrigens in den Regionen Detmold, Münster und Leverkusen. Für weitere Infos melden Sie sich bitte bei mir!

Sarah Sherwin
NABU NRW – Projekt Fledermausfreundliches Haus
Völklinger Straße 7-9
40219 Düsseldorf

Tel.:       +49 211 15 92 51 50
Fax:       +49 211 15 92 51 15
eMail:     Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de
Internet: Fledermausfreundliches Haus

Unterwegs im Mayener Grubenfeld – Fledermausforschung hautnah

28.10. | 18.15 Uhr | SWR Fernsehen Das Mayener Grubenfeld ist ein Paradies für Fledermäuse, denn die alten Basaltstollen sind die ideale Winterquartiere. Der Fledermausexperte Dr. Andreas Kiefer beobachtet sie seit vielen Jahren und hat uns in eine der dunklen Schächte mitgenommen.

Fledermausexperte Andreas Kiefer betreut seit vielen Jahren das Schutzgebiet im Grubenfeld und er hat beobachtet, dass einige Fledermausarten rar geworden sind. „Die größte Gefahr in Rheinland-Pfalz sind die Windräder„, erklärt er. „Einige Arten, die eigentlich aus dem Baltikum zu uns kommen und durchs Land ziehen, kommen inzwischen gar nicht mehr an.

Tödliche Gefahr

Tatsächlich bestätigen Studien: Windkraftanlagen können für Fledermäuse zur tödlichen Falle werden. Die Tiere halten die Windräder oftmals für Bäume und fliegen dann in den Tod. Entweder werden sie direkt von den Rotorblättern erschlagen oder der extreme Unterdruck zerfetzt ihre Lunge.

Video:

„Fledermausfreundliches Haus“ im Oberbergischen Kreis

26. September 2014 – Heute verlieh der NABU NRW die erste Plakette für ein „Fledermausfreundliches Haus“ im Oberbergischen Kreis. Ingrid Herhaus aus Bielstein-Damte freute sich sehr über die Auszeichnung und sie weiß auch schon, wo am Haus die Plakette gut sichtbar angebracht werden soll.

Im Sommer 2013 hatte Ingrid Herhaus mit der Sanierung ihres 60 Jahre alten Hauses begonnen. Auch das Dach wurde neu gemacht. Beim Abdecken der Pfannen fand Dachdecker Karl-Christian Moog Fledermäuse. Die Tiere flogen davon, und ihr Quartier unter den Dachpfannen gab es nicht mehr. Aber das sollte sich wieder ändern: nach Infogesprächen über die Biologie der Fledermäuse konnte sich Ingrid Herhaus an den Gedanken gewöhnen, die fliegenden Säugetiere wieder zu beherbergen: „Wenn die Tiere die ganze Zeit schon da waren, warum sollen sie dann nicht wieder unter meinem Dach ein Quartier finden? Bis jetzt habe ich ja auch nichts von den Tieren bemerkt.“

Dachdecker Moog kooperierte vorbildlich mit der Eigentümerin und dem NABU Oberberg: „Die zusätzlichen Arbeiten hielten sich in Grenzen“, so Karl-Christian Moog, dem für sein Engagement ein Fledermauskasten überreicht wurde.

Der NABU Landesverband NRW vergibt die „Fledermausfreundliches Haus“- Plaketten seit diesem Jahr und plant, dass das Projekt noch einige Jahre weitergehen soll: „Die Aktion soll auf jeden Fall nachhaltig sein“, so Heinz Kowalski, stellvertretender Vorstands-Vorsitzender des NABU NRW. Seit Oktober 2013 arbeitet Sarah Sherwin in der Landesgeschäftsstelle Düsseldorf für das Projekt und sie weiß, dass es genug zu tun gibt: „Die energetische Sanierung ist eine sehr wichtige Aufgabe der Hauseigentümer – aber der Fledermausschutz darf dabei nicht auf der Strecke bleiben!“

Diese Meinung vertritt auch Christoph Buchen vom NABU Morsbach, langjähriger und erfahrener Fledermausexperte im Oberbergischen Kreis: „Die Bestände der Fledermäuse erholen sich allmählich von dem Tief in den siebziger und achtziger Jahren. Aber da die Tiere in der Regel nur ein Junges im Jahr aufziehen, hat der Verlust eines Quartiers, in dem eine Weibchengesellschaft lebt, mitunter große, negative Auswirkungen.“

Der NABU Oberberg ist außerordentlich froh über die NABU-Gemeinschaftsaufgabe des Landesverbands, denn es bleibt ein wichtiges Anliegen des Artenschutzes, die Bedürfnisse und die Nützlichkeit der Fledermäuse immer wieder zu präsentieren. „Wir freuen uns darauf, noch viele weitere Plaketten im Oberbergischen zu vergeben“, so Christine Meyer-Cords vom Kreisvorstand des NABU Oberberg.

Fledermaus-Song über Familie Mausohr

Auf dem Weg zum Winterquartier

Juli und Till besuchen die 3. Klasse einer Grundschule in Berlin und haben an einem Arbeitsprojekt zum Thema Fledermäuse teilgenommen. Die Schüler konnten sich das Thema auf individuelle Art erarbeiten, d. h. es konnten beispielsweise Aufsätze geschrieben oder Bildcollagen erstellt werden.

Die beiden entschieden sich ein Lied zum Thema ‚Überwinterung der Fledermäuse‘  zu singen, nachdem sie einen Zeitungsartikel entdeckt hatten, in dem die Problematik der Fledermausunterkünfte beschrieben wurde. Zusammen mit den Eltern wurde der Text geschrieben und Till hat das Klavier eingespielt:

Kleines Mausohr fliegt sausend durch die Nacht
Zusammen mit den Eltern ist es aufgewacht
Wenn die Menschen schlafen sind die Mäuse wach
Sie fiepsen nur ganz leise, sie machen keinen Krach
Die Herbstzeit ist gekommen, draußen wird es kalt
Die Familie Mausohr lebt sehr gern im Wald
Doch da es nicht mehr warm ist, fliegt sie nach Berlin
Hier gibt es warme Zimmer um sich zu verziehen
Sie suchen ihre Wohnung unter einem Dach
Kleines Mausohr fühlt sich langsam schwach
Sie suchen schon seit Stunden, wo ist die Wohnung hin?
Sie wurde zu gespachtelt, das macht doch keinen Sinn
Mutter Mausohr hat eine Idee
Wir fliegen mit den anderen hier entlang der Spree
In Spandau soll es warm sein, da geht die Reise hin
Eine Zitadelle mit vielen Zimmern drin

https://soundcloud.com/till-berlin/juli-und-till-mausohr

Tagung: „Fledermäuse in der Landschaftsplanung VI“

Neue Erkenntnisse zur Methodik, Maßnahmenplanung und zum Monitoring

Die diesjährige Echolot-Tagung zu unserer Reihe „Fledermäusen in der Landschaftsplanung“ findet nun zum 6. Mal am Do., 27.11.2014 ab 9:30 Uhr in der Tagungsstätte Bürgerhaus Süd in Recklinghausen statt. Wir freuen uns, wieder eine interessante Auswahl an Vorträgen anbieten zu können. Inhaltlich knüpft die Veranstaltung an die vorangegangenenen Tagungen an, die in den vergangenen Jahren in Münster und Recklinghausen mit großem Erfolg stattgefunden haben. Es werden wieder neue methodische und inhaltliche Erkenntnisse im Bezug auf die Praxis vorgestellt.

Wie immer wird es Zeit und Raum zum Austausch und zur regen Diskussion geben. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Posterbeiträge zu präsentieren.

Beginn: 9:30 Uhr
Ende: ca. 17:30 Uhr
Veranstaltungsort: Bürgerhaus Süd, Körnerplatz 2, 45661 Recklinghausen
(Wegbeschreibung und mehr Infos unter www.nua.nrw.de)
Kosten: 35 EUR, inkl. Mittagessen und Getränken

Den detaillierten Flyer mit aktuellem Programm sowie weiteren Informationen können Sie hier herunterladen

Für Anmeldungen wenden Sie sich bitte an die NUA telefonisch unter 02361-305-3340 oder per email unter poststelle@nua.nrw.de. Das Anmeldeverfahren läuft bis zum 13.11.2014.Bitte beachten sie jedoch, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

12. bundesweite Fledermausfachtagung (BAG 2015) in Erfurt

Liebe Fledermausfreunde,
wir möchten Sie mit diesem ersten Zirkular auf den Termin der 12. BAG-Tagung aufmerksam machen, die im „grünen Herzen“ Deutschlands, im Bundesland Thüringen, ausgerichtet wird.

Die Tagung wird vom 20. – 22. März 2015 (Freitag, 17:00 Uhr bis Sonntag, 13:00 Uhr) in der „Thüringenhalle“ (Werner-Seelenbinder-Straße 2, 99096 Erfurt) in Erfurt stattfinden.

Die großräumige, traditionsreiche „Thüringenhalle“ bietet uns die Möglichkeit, alle Tagungsaktivitäten an einem Ort zu konzentrieren. Wir wollen deshalb dort auch abends gemeinsam feiern und diskutieren und werden dazu einen großzügigen Posterbereich und mehrere „speakers corner“ mit Beamer und Leinwand zum Anschluss des eigenen Laptops einrichten, um die Möglichkeit zu schaffen, auch außerhalb des Plenums vor Interessierten über die eigene Arbeit zu berichten.

Wir bitten Sie, sich schon jetzt Gedanken zu machen, was Sie als Poster und/oder Powerpoint-Präsentationen in Erfurt zeigen möchten. Eine thematische Eingrenzung soll es hierbei nicht geben.

Fledermausschutz und -forschung sind in den letzten Jahren sehr vielfältig und facettenreich geworden und es wird immer klarer, dass viele Ideen nur durch das gemeinsame Zusammenwirken umgesetzt werden können, um Akzeptanz und die notwendige Reichweite zu gewinnen.

Da der 21.März auch der „Internationale Tag des Waldes“ ist, werden wir zwar dem Thema Raum bieten, möchten aber den eigentlichen Fokus der Veranstaltung auf das Thema „Kooperation und Kommunikation“ legen. Vor diesem Hintergrund sollen auch die aktuell laufenden Bemühungen zur Gründung eines Bundesverbandes für Fledermauskunde erwähnt sein.

Wenn Sie also in der letzten Zeit ein pfiffiges Fledermausprojekt durchgeführt haben (oder durchführen werden), bei dem andere Partner eingebunden sind/waren, sollten Sie sich schon einmal Gedanken machen, ob es nicht auf der Tagung vorgestellt werden kann. Näheres dazu und zur Organisation bzw. Ticketbuchung finden Sie ab Mitte Oktober auf unsere Veranstaltungshomepage und in der Tagungseinladung, die wir Ende Oktober/ Anfang November verschicken werden.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Inken Karst
Für die Stiftung FLEDERMAUS

Martin Biedermann
Für die Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung Thüringen e.V.

Hartmut Geiger
Für die Koordinationsstelle für Fledermausschutz Thüringen

Karl Kugelschafter
Für die Bundesarbeitsgemeinschaft „Fledermausschutz“ im NABU

Kontakt bei Fragen:
„Organisationsbüro BAG2015“
Kühnhäuser Straße 15
99095 Erfurt
Tel.: 0361 266 91 373
E-Mail: info@bag2015.de

Anmeldung: www.bag2015.de

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