Bürger in Nordrhein-Westfalen engagieren sich für Fledermäuse

NABU zieht positive Zwischenbilanz beim „Fledermausfreundlichen Haus“

Düsseldorf – Seit dem Start des vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium geförderten Projekts „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ im Jahr 2013 haben sich 320 Bürger und Bürgerinnen aus allen Regionen des Landes um die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“ beworben. Knapp zwei Drittel von ihnen konnten sich schon über eine Plakette freuen. Die meisten Auszeichnungen gab es in den Kreisen Siegen-Wittgenstein (21) und Viersen (16). Der NABU NRW, der das Projekt koordiniert und zusammen mit dem Landesfachausschuss Fledermausschutz im ganzen Land durchführt, ist voll zufrieden mit dem Zwischenstand.

Bei immer mehr Hausbesitzern hat ein Umdenken eingesetzt, sie interessieren sich für die Natur am Haus und wollen auch Verantwortung für die besonders geschützten Fledermäuse übernehmen„, freut sich Projektkoordinatorin Sarah Sherwin. Damit würden sie einen wichtigen, privaten Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten, den der NABU mit diesem Projekt honoriere. Fledermausfreundliche Gebäude böten den Tieren Ritzen und Spalten, in die sie sich zurückziehen könnten. Holz- und Schieferverkleidungen, Fensterläden, Rollläden-Kästen oder geeignete Nischen am Dach eigneten sich hervorragend als Quartiermöglichkeit. Viele der ausgezeichneten Hausbesitzer schaffen zudem als weitere Alternative mit leicht an Gebäuden zu montierenden Fledermauskästen neue Fledermausquartiere.

Beim zweiten Grundbaustein des Projektes, der Schulung von so genannten Fledermausbotschaftern, zieht der NABU NRW ebenfalls eine positive Zwischenbilanz. „Bis zum Jahresende 2015 haben 58 Naturinteressierte die Schulungen zum Fledermausbotschafter erfolgreich absolviert“, so Sherwin. Sie haben sich im Laufe von fünf ganztägigen Workshops wichtiges Fachwissen, aber auch praktisches Rüstzeug angeeignet. Die thematische Bandbreite reicht von der ‚Ökologie und Lebensweise von Fledermäusen‘ über ‚Artenschutzmaßnahmen‘ bis hin zu ‚Öffentlichkeitsarbeit & Umweltbildung‘. Die ehrenamtlichen Fledermausbotschafter übernehmen zukünftig eine wichtige, vermittelnde Funktion zwischen Fledermausfachleuten und Hausbesitzern.

Dabei sei das Interesse an dieser verantwortungsvollen Aufgabe im Zuge des Projektes gewachsen. Die Ausbildung der Fledermausbotschafter startete im Jahr 2014 in Leverkusen. Darauf folgten 2015 die Ausbildungen in Münster, Köln und Detmold. Das dreijährige Projekt gehe mit sehr guter Perspektive ins Jahr 2016, erklärte die NABU-Fledermausexpertin. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr die angestrebte Marke von 300 fledermausfreundlichen Häusern erreichen werden und außerdem weitere Fledermausbotschafter für den ehrenamtlichen Naturschutz gewinnen können.“

Bei Rückfragen:

Sarah Sherwin, NABU Projekt-Koordinatorin „Fledermausfreundliches Haus in NRW“, Tel. 0211.15 92 51 – 50, E-Mail: Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de

Schulungen zum Fledermausbotschafter – Münster, Köln und Detmold

Die Schulungen zum Fledermausbotschafter starten nun auch in den Regionen Münster, Köln und Detmold.

Sie wollen unsere heimischen Fledermäuse schützen und ihre Begeisterung für die Tiere an andere Menschen weitergeben? Dann werden Sie doch Fledermausbotschafter!

In Theorie- und Praxiseinheiten lernen Sie von erfahren Fledermausfachleuten Wissenswertes über Fledermäuse. Die Ausbildung findet an insgesamt 5 Wochenend-Terminen in Form von Workshops statt. Das erste Modul startet jeweils an folgenden Terminen:

Köln (Rodenkirchen): 18. April 2015 von 10-16 Uhr im Naturerlebnisgarten „Finkens Garten“

Detmold: 19. April 2015 von 10-16 Uhr in der NABU Umweltbildungsstätte Rolfscher Hof

Münster: 09. Mai 2015 von 10-16 Uhr im Umwelthaus Münster

Anmeldung und weitere Informationen:
NABU NRW
Sarah Sherwin
Völklinger Str. 7-9
40219 Düsseldorf
Tel. 0211- 15 92 51 50
Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de
www.fledermaus-willkommen.de

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Liebe Fledermausfreunde im NABU,
liebe Aktive in den Kreis- und Stadtverbänden,

am Samstag, den 07.02.2015 findet die Veranstaltung zum Fledermausfreundlichen Haus bei der NUA statt. Ich würde mich freuen, auch aus Ihrem Kreis-/Stadtgebiet Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Machen Sie gerne etwas Werbung dafür!

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Wie gestalte ich ein fledermausfreundliches Haus? Was gibt es dabei zu beachten und welche Fledermausarten kommen überhaupt am Gebäude vor?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die NABU-Veranstaltung am 07.02.2015 in Recklinghausen. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Anfänger als auch an erfahrene Menschen im Fledermausschutz. Die Inhalte eignen sich aber auch für private Hausbesitzer, Architekten und Handwerker.

Ausrichter: NABU NRW
Leitung: Sarah Sherwin (NABU NRW)
Ort: NUA- Tagungshaus, Siemensstr. 5, 45659 Recklinghausen
Anmeldung bis zum 30.01.2015 an Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de, 0211- 15 92 51 50

Vorläufiges Programm

10 Uhr – 14 Uhr
Martin Koch & Tom Wegner (BAFF):
Biologie der Fledermäuse und potenzielle Quartiere am Gebäude
Sarah Sherwin (NABU NRW):
Projekt „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ -Bausteine und Details
Katja Gilges (Architektin):
Energetische Gebäudesanierung aus Sicht des Architekten
Franco Cassese (BUND):
Projekt „Ein Platz für Spatz & Co“

Die nächsten Fledermausbotschafter-Schulungen starten übrigens in den Regionen Detmold, Münster und Leverkusen. Für weitere Infos melden Sie sich bitte bei mir!

Sarah Sherwin
NABU NRW – Projekt Fledermausfreundliches Haus
Völklinger Straße 7-9
40219 Düsseldorf

Tel.:       +49 211 15 92 51 50
Fax:       +49 211 15 92 51 15
eMail:     Sarah.Sherwin@NABU-NRW.de
Internet: Fledermausfreundliches Haus

„Fledermausfreundliches Haus“ im Oberbergischen Kreis

26. September 2014 – Heute verlieh der NABU NRW die erste Plakette für ein „Fledermausfreundliches Haus“ im Oberbergischen Kreis. Ingrid Herhaus aus Bielstein-Damte freute sich sehr über die Auszeichnung und sie weiß auch schon, wo am Haus die Plakette gut sichtbar angebracht werden soll.

Im Sommer 2013 hatte Ingrid Herhaus mit der Sanierung ihres 60 Jahre alten Hauses begonnen. Auch das Dach wurde neu gemacht. Beim Abdecken der Pfannen fand Dachdecker Karl-Christian Moog Fledermäuse. Die Tiere flogen davon, und ihr Quartier unter den Dachpfannen gab es nicht mehr. Aber das sollte sich wieder ändern: nach Infogesprächen über die Biologie der Fledermäuse konnte sich Ingrid Herhaus an den Gedanken gewöhnen, die fliegenden Säugetiere wieder zu beherbergen: „Wenn die Tiere die ganze Zeit schon da waren, warum sollen sie dann nicht wieder unter meinem Dach ein Quartier finden? Bis jetzt habe ich ja auch nichts von den Tieren bemerkt.“

Dachdecker Moog kooperierte vorbildlich mit der Eigentümerin und dem NABU Oberberg: „Die zusätzlichen Arbeiten hielten sich in Grenzen“, so Karl-Christian Moog, dem für sein Engagement ein Fledermauskasten überreicht wurde.

Der NABU Landesverband NRW vergibt die „Fledermausfreundliches Haus“- Plaketten seit diesem Jahr und plant, dass das Projekt noch einige Jahre weitergehen soll: „Die Aktion soll auf jeden Fall nachhaltig sein“, so Heinz Kowalski, stellvertretender Vorstands-Vorsitzender des NABU NRW. Seit Oktober 2013 arbeitet Sarah Sherwin in der Landesgeschäftsstelle Düsseldorf für das Projekt und sie weiß, dass es genug zu tun gibt: „Die energetische Sanierung ist eine sehr wichtige Aufgabe der Hauseigentümer – aber der Fledermausschutz darf dabei nicht auf der Strecke bleiben!“

Diese Meinung vertritt auch Christoph Buchen vom NABU Morsbach, langjähriger und erfahrener Fledermausexperte im Oberbergischen Kreis: „Die Bestände der Fledermäuse erholen sich allmählich von dem Tief in den siebziger und achtziger Jahren. Aber da die Tiere in der Regel nur ein Junges im Jahr aufziehen, hat der Verlust eines Quartiers, in dem eine Weibchengesellschaft lebt, mitunter große, negative Auswirkungen.“

Der NABU Oberberg ist außerordentlich froh über die NABU-Gemeinschaftsaufgabe des Landesverbands, denn es bleibt ein wichtiges Anliegen des Artenschutzes, die Bedürfnisse und die Nützlichkeit der Fledermäuse immer wieder zu präsentieren. „Wir freuen uns darauf, noch viele weitere Plaketten im Oberbergischen zu vergeben“, so Christine Meyer-Cords vom Kreisvorstand des NABU Oberberg.

Ehemaliger Trafo-Turm wird fledermausfreundliches Haus

Neuer Artenschutzturm des RVR auf Bislicher Insel in Xanten ausgezeichnet

Xanten – Der Ende Juni eröffnete Vogelbeobachtungs- und Artenschutzturm auf der Bislicher Insel in Xanten wurde vom NABU NRW als das erste „fledermausfreundliche Haus“ im Kreis Wesel ausgezeichnet. Der Regionalverband Ruhr (RVR), der in der Nähe das NaturForum betreibt, hatte den ehemaligen RWE-Trafo-Turm im Zuge des Umbaus vorbildlich für den Natur- und Artenschutz optimiert.

So wurden nicht nur Vogelnisthilfen und Insektenhäuser angebracht, sondern im Innenraum auch Spaltenquartiere für Fledermäuse eingerichtet. An der Außenfassade bieten mehrere Elemente zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten für Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus und Breitflügelfledermäuse oder auch für den Großen Abendsegler, der auf der Bislicher Insel nachweislich beheimatet ist.

Der umgebaute Turm ist nicht nur für die heimische Tierwelt ein Lichtblick. Naturinteressierte Bürger können die Aussichtsplattform des ansonsten ungenutzten Baus für Naturbeobachtungen nutzten. Artenschutz ist – nach eigenen Aussagen – eines der wichtigen Anliegen von RVR Ruhr Grün.

Für das in Xanten geglückte Engagement wurde der RVR vom NABU und dem Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW mit der Plakette belohnt. Der Turm wird künftig vom ortsansässigen NABU im Kreis Wesel betreut werden.

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„Fledermausfreundliches Haus“ im Kreis Siegen-Wittgenstein

NABU zeichnet Wohnhaus in Siegen Breitenbach mit Plakette für beispielhaften Schutz einer Großen Bartfledermaus-Wochenstube aus

Siegen/Düsseldorf – Mit der Auszeichnung eines Wohnhauses der Familie Jung in Siegen-Breitenbach verleiht der NABU NRW heute die erste Plakette für den Kreis Siegen-Wittgenstein. Im Rahmen des Projekts „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen überreichten Umweltminister Johannes Remmel und der stellvertretende NABU- Landesvorsitzende Stefan Wenzel der Familie Jung die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ mit der dazu gehörenden Urkunde.

Hinter der Schieferverkleidung des Wohnhauses von Familie Jung befindet sich ein bedeutendes Fledermausquartier der Großen Bartfledermaus. Jahr für Jahr ziehen hier etwa 25 Fledermaus-Weibchen ihre Jungen groß. Entdeckt wurde das Quartier 2012 vom NABU-Arbeitskreis Fledermausschutz Siegen-Wittgenstein. „Es ist das einzig bekannte Wochenstuben-Quartier der Großen Bartfledermaus im Kreis Siegen-Wittgenstein“ erzählt Michael Frede, Leiter des Arbeitskreises.

Leider haben nicht alle Fledermäuse so viel Glück wie die Fledermäuse der Familie Jung. Von den mehr als 20 Fledermausarten in Deutschland können über die Hälfte ihre Quartiere in unseren Häusern beziehen. Bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten werden die nachtaktiven Untermieter wegen ihrer versteckten Lebensweise aber oftmals übersehen und finden so den Tod. „Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes Zuhause bieten oder auch neue Quartiere schaffen, möchte der NABU NRW für ihr besonderes Engagement zum Schutz der heimischen Fledermäuse ehren und mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ auszeichnen“ so Stefan Wenzel stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW. Wer Fledermäusen ein Quartier bietet, ist also aufgerufen, sich um die Auszeichnung zu bewerben. Auch Berufsgruppen, die Fledermäusen an Gebäuden begegneten, sind zum Mitmachen aufgerufen.

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Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Umweltminister Remmel betonte bei der Verleihung: „Die Aktion ‚Fledermausfreundliches Haus‘ soll dazu beitragen, das Interesse der Öffentlichkeit auf die Gefährdung unserer heimischen Fledermausarten und die notwendigen Schutzmaßnahmen zu lenken. Hinzu kommt, dass das Fledermausfreundliche Haus ein wichtiger Baustein für den Schutz unserer heimischen Fledermäuse ist. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um das wilde NRW und damit unseren Schatz vor unserer Tür zu bewahren.“ Dazu tragen auch die Experten des verbandsübergreifenden Landesfachausschusses Fledermausschutz in Nordrhein-Westfalen bei, die sich schon seit vielen Jahren für die Fledermäuse in NRW einsetzen und die Aktion tatkräftig unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW unter www.fledermaus-willkommen.de.

Ausgezeichnet: Fledermausfreundliche Burg

NABU verleiht der Jugendburg Gemen die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“

Borken/Düsseldorf – Im Rahmen der vom Umweltministerium (MKULNV) geförderten Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ haben der NABU Nordrhein-Westfalen und der Landesfachausschuss Fledermausschutz die Jugendburg Gemen im Kreis Borken ausgezeichnet. Christian Chwallek, Mitglied im NABU-Landesvorstand, überreichte dem Burgkaplan Stefan Hörstrup neben einer Urkunde die dazugehörige Plakette, die zukünftig die Fassade der Jugendburg schmücken wird. Ausschlaggebend für die Auszeichnung ist ein besonderes Fledermaus-Quartier im Heizungskeller der Burg, wo etwa 100 Wasserfledermaus-Weibchen ein Zuhause gefunden haben.

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Etwa 100 Weibchen der Wasserfeldermaus ziehen in der Jugendburg Gemen ihre Jungen auf.
Foto: Carsten Trappmann

 

Die Wasserfledermaus ist bei uns regelmäßig vor allem an Gewässern bei der Jagd zu beobachten, doch die Quartiere sind nur wenig bekannt. Entdeckt hat die Nachtkobolde der Hausmeister der Jugendburg vor einigen Jahren. Daraufhin wurde Jochen Teroerde vom Natur- und Vogelschutzbund im Kreis Borken informiert, welcher dann den Kontakt zum NABU-Fledermausexperten Dr. Carsten Trappmann vermittelte. Bei der Renovierung des Heizungsraumes vor etwa vier Jahren wurde darauf geachtet, das Fledermaus-Quartier zu erhalten. So wurde etwa das Lüftungsfenster mit einem Spalt versehen, um den Fledermäusen weiterhin den Einflug zu ermöglichen. Jahr für Jahr kehren die Weibchen nun in den Heizungsraum zurück, um dort ihre Jungen zu gebären und groß zu ziehen.

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Christian Chwallek, Mitglied im NABU-Landesvorstand, überreichte dem Burgkaplan Stefan Hörstrup neben einer Urkunde die dazugehörige Plakette, die zukünftig die Fassade der Jugendburg schmücken wird. Foto: Christian Giese

 

Die Jugendburg als Jugendbildungsstätte des Bistums Münster freut sich über die nachtaktiven Mitbewohner, weil so „auch die jugendlichen Gäste auf das Thema Fledermäuse aufmerksam gemacht werden“, sagte Burgkaplan Stefan Hörstrup. Solch ein Zusammenleben von Fledermäusen und Menschen ist leider auch heute noch nicht selbstverständlich. Obwohl sich „ der Schutz dieser Tiere und eine moderne Nutzung des Gebäudes keineswegs ausschließen müssen“ so Stefan Hörstrup weiter. Viele Quartiere werden bei Sanierungs- und Renovierungsarbeiten zerstört, so dass vielerorts Quartiermangel herrscht. Menschen, die Fledermäuse dulden und ihnen ein sicheres Zuhause bieten, möchten der NABU zusammen mit dem Landesfachausschuss Fledermausschutz daher mit einer Plakette auszeichnen und ehren. „Diese Menschen leisten einen äußerst wertvollen Beitrag zum Schutz der bedrohten Fledermäuse“ betonte Christian Chwallek.

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Die Plakette wird überreicht. V.l.n.r.: Roland Schulte (Fachbereichsleiter Natur und Umwelt Kreis Borken), Stefan Hörstrup (Burgkaplan), Christian Chwallek (Landesvorstand NABU NRW), Magdalene Garvert (Vorsitzende Kreis-Umweltausschuss), Christian Giese (Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW, NABU Kreis Borken). Foto: Sarah Sherwin

 

Der NABU ruft Fledermausfreunde in ganz Nordrhein-Westfalen dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen und sich um die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“ zu bewerben. Auch Berufsgruppen, wie zum Beispiel Dachdecker und Handwerker, die regelmäßig Fledermäusen in Gebäuden begegnen, sind zum Mitmachen aufgerufen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW, Sarah Sherwin, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf, Tel. 0211- 15 92 51 50.

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Die Jugenburg in Gemen (Borken). Viele gewässer und alte Baumbestände machen die Burg nicht nur für Wasserfledermäuse attraktiv. Foto: Christian Giese

 

Werden Sie Fledermausbotschafter!

Einstieg in den aktiven Fledermausschutz

Sie wollten schon immer erfahren, was sich hinter den Mythen und Sagen der Fledermäuse wirklich verbirgt? Sie wollen unsere heimischen Fledermäuse schützen und andere Menschen mit ihrer Begeisterung für die Tiere anstecken? Dann werden Sie doch Fledermaus-Botschafter!

Der NABU NRW bietet zusammen mit den regionalen Fledermausschützern eine Schulung zum sog. „Fledermausbotschafter“ an. Die erste Schulung findet am 07. Juni in Leverkusen statt. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger, die sich trotz Interesse bisher wenig mit den Tieren beschäftigt haben (mit und ohne Vorkenntnisse), ausbilden lassen. In Theorie- und Praxiseinheiten lernen Sie von erfahren Fledermausfachleuten Wissenswertes zur Ökologie und Lebensweise von Fledermäusen, über Artenschutzmaßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen und zur Umweltbildung. Ziel der Aktion ist es, den Fledermausschutz in allen Regionen Nordrhein-Westfalens zu stärken.

Aufgaben der Botschafter

Die Fledermausbotschafter können eine wichtige, vermittelnde Funktion zwischen Fledermausfachleuten und Bürgerinnen und Bürgern übernehmen. Dabei sind die Aufgabenbereiche vielfältig und können je nach Wissensstand und Interesse für die Öffentlichkeitsarbeit als auch für praktische Tätigkeiten rund um die Quartierbetreuung genutzt werden. Qualifizierte Fledermausbotschafter können z.B. Ausflugszählungen der Tiere am Quartier durchführen, Quartierbesitzer beraten oder Fledermausexkursionen durchführen. Es sind viele Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit möglich und Ihre Kreativität ist gefragt!

Bevor es dann selber losgeht werden die Botschafter die Fledermausfachleute begleiten und haben so die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Ausbildung wird an 5 Tagen in Form von Workshops stattfinden.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten auch Sie sich für die Nachtkobolde stark machen? Dann melden Sie sich einfach bei uns und wir informieren Sie über die nächsten Schulungen in ihrer Nähe!

Die erste Schulung findet am 07.06.2014 in Leverkusen (NaturGut Ophoven) statt. Anmeldungen bitte an: fledermaus@NABU-NRW.de, Tel. 0211- 15 92 51 50

NABU zeichnet erstes „Fledermausfreundliches Haus“ in NRW aus

Wohnhaus der evangelischen Kirchengemeinde in Eitorf erhält Plakette für beispielhaften Schutz einer Mausohr-Wochenstube

Eitorf/Düsseldorf – Mit der Auszeichnung eines Wohnhauses der evangelischen Kirchengemeinde in Eitorf verleiht der NABU NRW heute die erste Plakette im Rahmen des Projekts „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen. Der Parlamentarische Staatssekretär des Umweltministeriums NRW, Horst Becker, und NABU- Landesvorsitzender Josef Tumbrinck überreichten der evangelischen Kirchengemeinde die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ mit der dazu gehörenden Urkunde.

Auf dem Dachboden des Wohnhauses der Kirchengemeinde befindet sich eines der landesweit bedeutendsten Fledermausquartiere des Großen Mausohrs. Jahr für Jahr ziehen hier fast 300 Weibchen ihre Jungen groß. Dass sich die Mausohren hier so wohl fühlen, ist dem jahrelangen Engagement der Eheleute Brieskorn zu verdanken. Zusammen mit dem NABU NRW und unter fachlicher Anleitung des Fledermausexperten Dr. Carsten Ebenau wurde das Quartier im Jahr 2011 aufwändig unter Aspekten des Fledermausschutzes saniert und so die Zukunft der bedrohten Fledermausart gesichert.

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Den Mausohren steht nun der ganze Dachboden als Quartier zur Verfügung. Die Fenster wurden lichtdicht verschlossen, die Rigipsplatten in einem Teilbereich entfernt  und neue Hangplätze sowie Versteckmöglichkeiten geschaffen. Um über den Erfolg der Maßnahmen und mehr über das Verhalten der Fledermäuse zu erfahren, wurden Bewegungsmelder und Temperatur-Messgeräte installiert. Die Maßnahmen zur Sicherung, Optimierung und zum Monitoring des Quartiers werden von der NRW-Stiftung gefördert.

Mausohren_Eitorf_2Leider haben nicht alle Fledermäuse so viel Glück wie die Eitorfer Mausohren. Von den mehr als 20 Fledermausarten in Deutschland können über die Hälfte ihre Quartiere in unseren Häusern beziehen. Bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten werden die nachtaktiven Untermieter wegen ihrer versteckten Lebensweise aber oftmals übersehen und finden so den Tod. „Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes Zuhause bieten oder auch neue Quartiere schaffen, möchten wir für ihr besonderes Engagement zum Schutz der heimischen Fledermäuse ehren und mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ auszeichnen“; so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Wer Fledermäusen ein Quartier böte, sei also aufgerufen, sich um die Auszeichnung zu bewerben. Auch Berufsgruppen, die in Gebäuden Fledermäusen begegneten, seien zum Mitmachen aufgerufen.

Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium getragen. Der Parlamentarische Staatssekretär Becker betonte bei der Verleihung: “Jeder Einzelne kann mit wenig Aufwand etwas für den Artenschutz tun. Artenschutz rückt so in das Bewusstsein der Menschen und wird erlebbar“. Dazu tragen auch die Experten des verbandsübergreifenden Landesfachausschusses Fledermausschutz in Nordrhein-Westfalen bei, die sich schon seit Jahren für die Fledermäuse in NRW einsetzen und die Aktion tatkräftig unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es hier.

Projektkoordination:
Sarah Sherwin, Tel. 0211- 15 92 51 50, E-Mail: fledermaus@NABU-NRW.de

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Wie gestalte ich ein fledermausfreundliches Haus? Was gibt es dabei zu beachten und welche Fledermausarten kommen überhaupt am Gebäude vor?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die NABU-Veranstaltung am 15.02.2014 in Düsseldorf. Weiterhin will der NABU NRW in den kommenden drei Jahren, unterstützt durch Landesfachausschuss Fledermausschutz die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen etablieren. Alle, die wissen wollen, was es mit dem Projekt genau auf sich hat, sind herzlich eingeladen, auf dieser Veranstaltung mehr über die Bausteine und Details zu dieser Aktion zu erfahren.

Datum: Samstag, 15. Februar 2014
Ausrichter: NABU NRW
Leitung: Sarah Sherwin (NABU NRW), Thorsten Wiegers (NABU NRW)
Ort: Landesgeschäftsstelle NABU NRW, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf
Anmeldung: Info@NABU-NRW.de

 

Vorläufiges Programm

10:00 Uhr: Begrüßung

10:15 Uhr: Martin Koch & Tom Wegner (BAFF):
Biologie der Fledermäuse und potenzielle Quartiere am Gebäude

10:45 Uhr: Holger Pieren (Bio-Station Haus Bürgel):
Praxisbeispiele für fledermausfreundliche Gebäude

11:15 Uhr: Sarah Sherwin (NABU NRW):
Projekt „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ –Bausteine und Details

11:45 Uhr: Kleine Mittagspause

12:30 Uhr: Katja Gilges (Architektin):
Energetische Gebäudesanierung aus Sicht des Architekten

13:00 Uhr: Silke Reinig (Fa. Schwegler):
Fledermauskästen – Was ist beim Einbau zu beachten?

 
 

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