Netzfangnacht mit 680 Fledermäusen in 10 Arten

Ein Bericht vom Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz

Mayen und Niedermendig das pulsierende Herz des mitteleuropäischen Fledermausvorkommens!
Es gibt Gerüchte, dass die Quartiere trotz FFH in Gefahr sind.

Am 16.8.2003 wurde im Mayener Grubenfeld ein Netzfang parallel an 3 von derzeit 11 bekannten befliegbaren unterirdischen Hohlräumen durchgeführt. Erstmals wurde am im Frühjahr noch verschütteten Mauerstollen gefangen.

Das Ziel über 1000 Federmäuse in einer Nacht zu fangen haben wir am 16.8.2003 verfehlt. In 2003 war das Schwarmverhalten anders als in den Vorjahren; die Hauptflugaktivität fand in diesem Jahr offensichtlich früher als in den vergangenen Jahren statt. Dies erklärt sich durch den ungewöhnlich warmen Witterungsverlauf 2003. Die Geburten waren sehr früh, die Wochenstuben wurden eher aufgelöst. Das Schwarmverhalten hat spürbar früher begonnen.

Gefangen wurden 680 Fledermäuse in 10 Arten!

Trotz jahresbedingt veränderter Phänologie wurden in dieser Nacht mehr Fledermäuse gefangen, als jemals zuvor in Deutschland.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Artenverteilung bei jedem Stollen regelmäßig, typisch und unterschiedlich zu den übrigen Stollen ist. Es gibt nahezu keine Überflüge zwischen den einzelnen Stollen, selbst wenn die Eingänge unmittelbar nebeneinander liegen. Von einer Nacht auf die nächste sind nahezu keine Wiederfänge möglich, da sich die schwärmenden Tiere stets austauschen. Selbst innerhalb einer Fangnacht gab es stets deutlich unter 2% Wiederfänge.

Einmal mehr hat sich bestätigt, dass jeder der Stollen einzigartig und unersetzlich ist und eine eigene Fledermausfauna von europäischem Rang aufweist!

Wie absurd die wiederholt von unterschiedlicher Seite geäußerte Meinung ist, man könne einen Stollen abbauen und die Fledermäuse auf diese Weise in einen anderen Stollen umsiedeln, wird selbst dem Laien schnell durch die Fangergebnisse deutlich!

Gefangene Arten:
Großes Mausohr, Teichfledermaus, Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Braunes Langohr, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus

Fotos:
Rainer Geiermann, Buchholz

Verflogen: Die Zeit der „Fledermaus-Invasionen“ ist wieder gekommen

Alljährlich fliegen einzelne Fledermäuse oder auch Gruppen der Tiere in Wohnungen ein.

Diese „Invasionen“ finden besonders im August aber auch bis Mitte September bei gutem Wetter statt. Es sind meist größere Gruppen von Zwergfledermäusen, die in der Nacht durch ein geöffnetes, besonders aber durch ein auf Kipp gestelltes Fenster in die menschlichen Behausungen einfliegen. Dort hängen sie sich in Gardinen und Vorhänge, um den Tag zu verschlafen.

Um derartige Einflüge zu verhindern sollten nachts die Fenster nicht auf Kipp gestellt werden. Dies ist bei den momentan herrschenden Temperaturen leider unangenehm. Falls Rollläden vorhanden sind, können diese auf Spalt heruntergelassen werden. Die Fledermäuse kommen dann nicht in die Zimmer. Ein Fliegengitter vor dem Fenster hilft sehr gut. Besonders in Räumen, die nicht in der Nacht nicht genutzt werden (Büroräume), sollte das Fenster nachts geschlossen sein. Im Falle einer Urlaubsreise ist es wichtig, dass die Fenster geschlossen sind. Sie könnten sonst bei der Wiederkehr eine Überraschung erleben.

Im Spätsommer lösen sich die Wochenstubengesellschaften der Zwergfledermäuse auf und besonders die jungen und unerfahrenen Tiere suchen sich unsere Wohnungen als Zwischenquartiere aus. Fledermäuse erscheinen dabei sehr klein, sobald die Tiere fliegen können, sind sie jedoch ausgewachsen.

Die Wochenstubenquartiere beziehen Zwergfledermäuse in Spaltenverstecken in und an Häusern. Sie nutzen Ritzen unter Flachdächern, hinter Verschalungen oder in Rollladenkästen. In diesen Ritzen ziehen die Weibchen im Juni und Juli ihre Jungen auf.

Im August fliegen die Jungtiere dann ihrer eigenen Wege. Sie sind dabei noch unerfahren, was das Auffinden geeigneter Verstecke anbelangt. Ein gekipptes Fenster sieht ihrem Sommerquartier, in dem sie geboren wurden, recht ähnlich, so dass die Tiere in dem Glauben, ein gutes Versteck gefunden zu haben dort hineinfliegen und sich in den Gardinen hängend zum Tagesschlaf begeben.

Bitte bewahren Sie in einem solchen Fall die Ruhe und lassen Sie die Fledermäuse hängen. Die Tiere sind vollkommen harmlos. Sie greifen Menschen nicht an!

Alle Fledermausarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Auch wenn es gewiss Vorurteile und Ängste den Tieren gegenüber gibt, darf den Fledermäusen kein Leid angetan werden.

Im Falle einer solchen Invasion können Sie sich selbst helfen, indem Sie abends das Fenster weit öffnen. Die Fledermäuse verlassen meist von allein das Zimmer. Die Fledermäuse sind nicht in der Lage durch gekippte Fenster herauszufinden. Wenn alle Tiere ausgeflogen sind, schließen Sie das Fenster wieder und halten es am besten die folgenden Nächte geschlossen, da die Tiere sonst zurückkommen können; sie sind sehr ortstreu.

Bitte überzeugen Sie sich davon, dass alle Fledermäuse den Raum verlassen haben und sich keine Tiere mehr hinter Möbeln, Bildern oder in anderen Verstecken aufhalten (besonders in Vasen und anderen nach oben offenen Gefäßen nachschauen; Fledermausfallen!).

Wenn nötig, fassen Sie die Tiere bitte immer nur und mit Handschuhen oder einem Handtuch und sehr vorsichtig an, um sich und die Fledermäuse nicht zu verletzen! Die Tiere haben Angst und können sich durch kräftiges Beißen wehren.

Wenn Sie jedoch Probleme haben, die Fledermäuse bis zum Abend zu erdulden oder nicht wissen, wie Sie die Tiere zum Abflug bewegen sollen, benachrichtigen Sie bitte die fachkundigen Leute im Fledermausschutz.

Dr. Carsten Trappmann

Graues Langohr im Kreis Wesel entdeckt!

15 verschiede Fledermausarten waren bislang für den Kreis Wesel sicher nachgewiesen. Im Jahr 2003 konnte dieser Liste eine weitere Art hinzugefügt werden.

Erstmals im Februar diesen Jahres und in der Folge noch mehrfach gelang die Beobachtung des Grauen Langohrs (Plecotus austriacus), einer in ganz Nordrhein-Westfalen ausgesprochen seltenen Fledermausart. Die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten gibt Vorkommen lediglich aus dem Süden des Rheinlandes und aus dem östlichen Westfalen an.

Nachdem es im benachbarten Kreis Kleve schon Funde dieser Fledermausart gegeben hatte, machten sich die Mitarbeiter der Biologischen Station innerhalb des Kreises Wesel auf die Suche nach dieser Besonderheit und landeten schon beim ersten Versuch einen Treffer: Auf dem Dach der Pfarrkirche in Marienbaum gelang die erste sichere Bestimmung dieser Art für den Kreis Wesel. Weitere Funde, unter anderem im Xantener Dom und in der evangelischen Pfarrkirche in Hamminkeln zeigen, dass die Art wesentlich weiter verbreitet ist, als bisher angenommen. In den nächsten Monaten werden weitere, mögliche Standorte untersucht.

Das Graue Langohr lebt in Mitteleuropa ausschließlich in Gebäuden. Vor allem in den großen Dachräumen von Kirchen, Schlössern und Herrenhäusern könnte man sie finden. Doch gehört eine Portion Glück und viel Geduld dazu, die heimlichen Tierchen zu entdecken. Denn fast immer verbergen sie sich in engen Spalten oder winzigen Hohlräumen der großen Dächer. Dort fahnden die Fledermauskundler auch nicht an der Decke sonder untersuchen erst den Boden nach den charakteristisch geformten Kotkrümeln der Fledermäuse. Wenn diese entdeckt sind, geht der Blick nach oben, doch auch dann ist es nur selten, dass man eines der Tiere zu Gesicht bekommt.

Unklar ist bisher noch der Staus dieser Art im Kreis Wesel. Handelt es sich bei den beobachteten Tieren um einzelne Männchen oder kleine Männchengruppen, oder vielleicht sogar um Fortpflanzungsquartiere, die so genannten Wochenstuben?

Wer evtl. Informationen über diese Fledermausart hat, kann diese an Paul Schnitzler, Biologische Station Wesel, unter der Tel. Nr. 0281 / 96252-15, weitergeben.

Paul Schnitzler

Flugtraining – Die große Voliere in Tübingen ist einsatzbereit!

Ein Bericht von Ewald Müller,
Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg (AGF),
erschienen in DER FLATTERMANN – Nr. 14(2), 2002
Mit viel Einsatz wurde in diesem Jahr die große Voliere in Tübingen einsatzbereit gemacht.

Schließlich hat es doch wesentlich mehr Mühe gekostet, die Anlage, die fast vierzig Jahre lang einen Dornröschenschlaf gehalten hatte, so weit zu renovieren, dass jetzt auch für große und schnellfliegende Arten wie Mausohr und Großer Abendsegler ein Raum mit ausreichendem Volumen für das Flugtraining zur Verfügung steht.

Die Tübinger Gruppe, die sich um die Pflege- und Aufzuchtstation der AGF („Flederhaus“) kümmert, hat zusammen mit weiteren Helfern unter der Regie von Herrn Seifried hierfür rund 350 Arbeitsstunden investiert. Ihnen allen sowie der Stadt Tübingen und diversen Handwerksbetrieben, die uns in großzügiger Weise unterstützten, möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich danken! Nur so war es möglich, die Kosten für die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten unter 700 EUR zu halten. Diese Kosten wurden vom „Förderverein Flederhaus“ übernommen.

Die AGF verfügt nun über eine in dieser Größe in Deutschland sicherlich einmalige Anlage. Mit der Stadt Tübingen als Eigentümerin wurde ein unbefristeter Mietvertrag abgeschlossen. Das Landratsamt Tübingen hat die erforderliche Genehmigung für den Betrieb von Flugvolieren erteilt. Für eventuell erforderliche tierärztliche Betreuung steht Frau Dr. Bendisch aus Tübingen bereit.

Für das Flugtraining stehen zwei Abteile zur Verfügung, von denen eine mit einer Länge von 12 m, einer Tiefe von 8 m und einer Höhe von 2,9 m ein Raumvolumen von knapp 280 m³ aufweist. Mausohren, eine Breitflügelfledermaus und Große Abendsegler haben uns bereits gezeigt, dass sie in dieser Voliere hervorragende Flugmöglichkeiten haben.

In einem zweiten, kleineren Abteil mit einem Raumvolumen von ca. 70 m³ wurde ein Flugzelt mit den Maßen 6x2x2 Metern installiert. Darin haben bereits Zwerg- und Rauhautfledermäuse ihre Runden gedreht.

An einer Seite der Flugvolieren verläuft über die ganze Länge der Anlage (15 Meter) ein Versorgungs- und Beobachtungsraum. Der an den Versorgungstrakt anschließende Teil der Flugvolieren ist auf einer Tiefe von ca. zwei Metern überdacht, so dass die Fledermäuse sich bei Regen in trockene Bereiche zurückziehen können. Hier werden auch Futter und Wasser angeboten. An den drei übrigen Seiten umläuft die Volieren ein 1,5 m breiter Gang, der nach außen durch einen 3-4 Meter hohen Zaun begrenzt wird.

Das „Flederhaus“ bietet an, dass Pfleglinge in der neuen Anlage ein eventuell nötiges Flugtraining absolvieren können. Die Tiere müssen jedoch angeliefert und wieder abgeholt werden.

Vorherige Rücksprache mit Herrn Seifried, der die Anlage federführend bereut, ist erforderlich.
Kontakt:
Gerhard Seifried
Käsenbachstraße 31
72076 Tübingen

Notruftelefon Ingrid Kaipf, 0179/4972995

Text: Ewald Müller
Fotos: Ingrid Kaipf, Ewald Müller

Wochenstube vom Großen Abendsegler im Kreis Kleve

Liebe Fledermausfreunde,
in diesem Jahr habe ich wieder eine Wochenstube Abendsegler mit ca. 10 Weibchen. Die Jungen sind ca. 4 Wochen alt. Sie saßen in der gleichen Buntspechthöhle wie 2002. Inzwischen sind aber nur noch 2 Weibchen in der Höhle. Die anderen sind umgezogen, vermutlich wegen den heißen Wetters.

Ansonsten habe ich 6 Wochenstuben Fransenfledermäuse, erst 3 Wochenstuben Braune Langohren, nur zweimal Wasserfledermauswochenstuben (0,56 statt in 2002: 0,103). Mit den Grauen Langohren bin ich noch beschäftigt. Erstaunlich groß sind die Zwergfledermauswochenstuben Geldern 88 (statt 60 in 2002) und 62 (statt 50) in Issum-Sevelen.

Auf dem Bild sieht man deutlich eine alte Rotbuche, die von Spuren der Wasserfledermäuse gezeichnet ist. Es handelt sich um eine alte Grünspechthöhle, die bis auf einen Spalt zugewachsen ist und nach oben ca. 30 cm ausgefault ist.

Der Einschlupfspalt wird von mir jährlich auf Löffelgröße vergrößert, um die Wochenstube zu säubern. Im Jahr 2002 hielten sich dort 27 Weibchen Wasserfledermäuse und 10 Abendsegler-Weichen gleichzeitig während der Schwangerschaft auf. Zur Wochenstubenzeit zogen die Abendsegler auf die Rückseite des Baumes in eine relativ neue Buntspechthöhle um.

In 2003 blieben die Abendsegler unter sich in den gleichen Höhlen. Dazu siedelte sich noch eine Männchengruppe von 11 Abendseglern in einer Buntspechthöhle direkt darüber an. Am 11. 6. 03 flogen 10 Weibchen aus, am 20.6.03 allerdings nur noch zwei. Vermutlich war das heiße Wetter am Umzug schuld. Auch die Männchen waren umgezogen. Ich konnte beim bloßen Schauen in die Wochenstubenhöhle ein Jungtier erkennen. Es war noch rosa-hautfarben und hatte einen spärlichen Haarwuchs.

Hermann-Josef Windeln

6. Tagung der BAG Fledermausschutz im NABU

EINLADUNG
zur 6. Tagung der BAG Fledermausschutz im NABU
vom 2. bis 4. Mai 2003
in Braunschweig (Niedersachsen)

Rahmenthema: FFH-Gebiete – Perspektiven des gesetzlichen Fledermausschutzes

Die 6. Tagung der BAG Fledermausschutz im NABU wird vom 2. bis 4. Mai 2003 im „Institut für Weiterbildung des Städtischen Klinikums Braunschweig“, Naumburger Straße 15, in 38126 Braunschweig stattfinden.

Organisation:
Eva-Annett Langhans, NABU Braunschweig
Karl Kugelschafter, BAG, Arbeitskreis Wildbiologie an der Justus-Liebig-Universität e.V. in Gießen
Wolfgang Rackow, BAG, LFG Fledermausschutz Niedersachsen
Alexander Vollmer, BAG, AKF Fledermäuse Sachsen Anhalt
Wir bitten um Anmeldung Ihrer Vorträge und Poster mit kurzer inhaltlicher Darstellung des Beitrages. Vorgesehen ist eine Vortragslänge von 15 min zzgl. Diskussion.

Hier die Adresse von der Veranstalterin:

Eva-Annette Langhans
Rudolfstr. 14-15
38114 Braunsschweig
Fon 0531-2506886
Fax. 0531-2507534

Tagungs-email-Adresse: fledermaustagung2003@tiscali.de

Download: Einladung BAG-Tagung 2003 (PDF)
Download: Programm zur BAG-Tagung 2003 (PDF)

Wiederfund von beringten Fransenfledermäusen im Kreis Kleve

Am 26.1.03 informierte mich Dr. H. Vierhaus über einen sensationellen Fund von 5 beringten Fransenfledermäusen im Bierkeller „Ehrenmal“ in Moers-Kapellen. Drei Ringe waren ablesbar und stammen aus meinen Beringungen im August und September 2002 aus dem Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen (NO von Geldern), Teilbereich Finkenhorst.

Die Fransenfledermäuse waren also Luftlinie knapp 21 km SO gewandert, um dort zu überwintern. Es handelte sich um ein 1,0 Juv., das am 10.8.02 mit 7,4g, UA 40,2mm mit H 132016 beringt wurde, weiter um das einzige ad.Männchen vom 2.9.02 mit 7,4 g ,UA 40,5 mit H 132107und einem 0,1 ad., das 2002 besäugt war, mit 7,7g und UA 40,4 mm am 13. 8.02 mit H 132051 beringt. Das ist eine erfreulich frühe Rückmeldung. Wo die übrigen 110 in Geldern und Issum beringten Fransenfledermäuse überwintern, steht noch in den Sternen.

Ernst Holthausen fand im Januar 2003 in Wachtendonk-Wankum in einem Bunker der ehemaligen Raketenstation drei Fransenfledermäuse. Wahrscheinlich überwintern dort noch mehr, weil die meisten Quartiere nicht einsehbar sind.

Am 13.1.03 fand ich in einem Überwinterungsnistkasten von Strobel, der im 2. Jahr in Geldern-Finkenhorst hing, über 40 Abendsegler überwinternd.

Viele Grüße von Hermann-Josef Windeln, Tel. 02831-6793

Neues Überwinterungsquartier der Fransenfledermaus im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen entdeckt

In einem alten unterirdischen bunkerähnlichem Gewölbe (klein, etwa 4 qm) fanden wir am 06.01.03 zwei Fledermäuse. Sie hingen hinter der Holz-Wandverkleidung und waren zunächst nicht zu bestimmen, da sie nicht geweckt werden sollten.

Bei einer genauen Kontrolle des Raumes (etwa 50 cm Wasserstand, Regenwasser eingelaufen, viel Müll drin, u.a. auch Bretter) fanden wir eine tote Fledermaus (ertrunken) auf einem Brett. Diese konnten wir eindeutig als Fransenfledermaus (Myotis nattereri) bestimmen.

Wir vermuten daher, dass es sich bei den anderen Tieren auch um Fransenfledermäuse handelt. Der Fundort liegt im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen, NRW, Kreis Kleve, MTB Nettetal 4603, Q2 und damit im Betreuungsgebiet der Biologischen Station Krickenbecker Seen.

Viele Grüße, Ernst Holthausen

Einbruch der Population bei der Wasserfledermaus

Beobachtungen von Ernst Holthausen

Vielleicht haben ja auch andere Fledermauskenner ähnliche Beobachtungen gemacht:

In diesem Jahr (2002) habe ich einen Einbruch um etwa 50% der im Kreis Viersen in den Sommermonaten anwesenden Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) festgestellt.

Bisher hatte ich im Kreis Viersen immer einen Bestand von etwa 1800 – 2000 Wasserfledermäusen. Davon waren Wochenstuben-Quartiere mit etwa 1100 – 1200 Tieren besetzt.

In diesem Jahr waren es insgesamt nur 1100 Wasserfledermäuse und die Wochenstuben-Quartiere waren mit 620 Tieren besetzt. Das entspricht ungefähr einer Halbierung des vorher festgestellten Bestandes.

Es wird schwer sein herauszufinden, woran es liegt. Das Wetter war wie in den anderen Jahren auch. Nahrung war (denke ich) genug vorhanden. Die in den Vorjahren bevorzugten Baumhöhlen von Buntspechten waren frei.

In den letzten Jahren waren die Baumhöhlen zu 80 – 90% von Staren und Kleibern besetzt. In diesem Jahr waren es nur etwa 10%, d.h. dass in diesem Jahr auch fast keine Stare hier waren.

Insgesamt sind immer etwa 250 – 300 Höhlen im Frühjahr durch die Vögel besetzt. Dieses Jahr waren fast alle Höhlen (bis auf 10%) frei.

Zu der Zeit Mitte bis Ende Mai, wenn die Wasserfledermäuse die Baumhöhlen besetzen, waren an vielen Hauptstandorten die Baumhöhlen leer und sind leer geblieben, den ganzen Sommer über.

Andererseits habe ich etwa 50% mehr Abendsegler (Nyctalus noctula) festgestellt, etwa 250 Tiere, alles männliche Tiere. Die Ursache dafür ist mir auch nicht klar.

Ich kann jetzt nur abwarten bis zum nächsten Jahr in der Hoffnung. dass die Wasserfledermäuse wieder alle hier erscheinen.

Mit freundlichen Grüßen

Ernst Holthausen
Wallstr. 1a
41334 Nettetal
Tel.: 02157 / 130508
Mobil: 0173 / 2987549

Inhalt von der Redaktion leicht geändert!

FFH-Verträglichkeitsstudie, aber wie?

Hilfestellung zum Anfertigen der FFH-Verträglichkeitsstudie

Europäische Kommission GD Umwelt
Prüfung der Verträglichkeit von Plänen und Projekten mit erheblichen Auswirkungen auf Natura-2000-Gebiete

Methodik-Leitlinien zur Erfüllung der Vorgaben des Artikels 6 Absätze 3 und 4 der Habitat-Richtlinie 92/43/EWG kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden:
nature_2000_assess_de.pdf [426 KB]

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