Rheinland-Pfälzer Fledermaus-Festival 2015

Am 10. und 11. Juli 2015 rund um die Pfarrkirche St. Nikolaus Kamp-Bornhofen.
Zu allen Veranstaltungen freier Eintritt.

Das Fledermausfestival des Arbeitskreises Fledermausschutz in Rheinland-Pfalz in Kamp-Bornhofen, unter der Schirmherrschaft von Roger Lewentz, Minister des Inneren, für Sport und Infrastruktur, soll das Interesse an der nachtaktiven Tiergruppe wecken. Zudem sollen Kenntnisse über diese Säugetiergruppe verbessert werden. Für Kinder und Erwachsene werden Emotionen geweckt werden, die das Verständnis über diese Tiergruppe verbessern.

Freitag, 10. 7. 2015, 20.00 Uhr
„Fledermäuse und andere Waldbewohner“
Bei einer Wanderung in die Dämmerung und Dunkelheit sollen Insekten und vor allem Fledermäuse in ihren Waldlebensräumen aufgespürt werden. Natürlich wird auch nach weiteren Nachttieren Ausschau gehalten. Gut geeignet für Eltern mit Kindern (ab Vorschulalter), und natürlich alle weiteren Naturinteressierte. Treffpunkt: Wanderparkplatz zwischen Kamp-Bornhofen und Dahlheim an der K 103, (von dort Weiterfahrt zum Waldrand). Start. 20.00 Uhr, Dauer bis ca. 22.30 Uhr. Leitung: Manfred und Ursula Braun

Samstag, 11. 7. 2015, ab 17.00 Uhr
Katholische Pfarrkirche, Sankt-Nikolaus-Platz
Kinderschminken, Fledermaustanz, Kinder basteln Fledermäuse, Bau von Fledermauskästen, Info-Stand mit Fledermaus-Guano, Fledermauspreisrätsel, Würstchen vom Holzkohlengrill, Getränke für kleine und große Gäste. Um 19.30 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus.
anschließend

„Die Kamp-Bornhofener Mausohrwochenstube auf der Leinwand“

Live-Übertragung aus der Mausohr-Wochenstube auf eine Großleinwand in der Pfarrkirche.Fachliche Informationen durch Dr. Andreas Kiefer, Rolf Klenk und Manfred Braun.
Dazwischen Kurzvorträge von Dr. Andreas Kiefer und Rolf Klenk: „Biologie, Ökologie und Schutz unserer einheimischen Fledermäuse„. Anschließend: Ausflugbeobachtungen außen an der katholischen Pfarrkirche Sankt Nikolaus. Dauer: bis ca. 23.00 Uhr

In der Sankt Nikolaus Kirche in Kamp-Bornhofen befindet sich im Dachstuhl eine der größten Wochenstuben des Großes Mausohres (Myotis myotis) in Deutschland. Wochenstuben sind Weibchenquartiere von Fledermäusen. Die Mausohrweibchen sammeln sich dort im Dachgebälk und bringen jeweils ein Junges zur Welt. Männchen halten sich von diesen Wochenstuben (Mai bis August) fern. Aus Gründen der Störung in der sensiblen Aufzuchtphase ist der Besuch einer solchen Wochenstube schwierig, für eine größere Anzahl von Naturinteressierten unmöglich.

Daher soll in Form einer Live-Übertragung mit extra für diesen Abend installierten Kameras am Samstag, dem 11.07.2015, in der Zeit von 19.00 Uhr bis zum Ausflug mit das Geschehen im Dachstuhl auf einen große Leinwand in der Kirche übertragen werden. In der Kirche kann man ohne Störung dem Geschehen unter dem Kirchendach beiwohnen. Die Aktivitäten der Fledermäuse erfahren eine Erläuterung. Dazwischen werden mittels Dias Informationen zu Biologie, Ökologie und Schutz der Fledermäuse erfolgen.

Ein Tag vorher (10.07.2015) wird im Rahmen einer Abendexkursion im Kamp-Bornhofener Wald in das Thema „Fledermäuse, Insekten und andere nächtliche Waldbewohner“ eingeführt. Es werden mit verschiedenen Methoden Insekten, die Beutetiere der Fledermäuse, gefangen und demonstriert. Vor allem sollen im Wald jagende Fledermäuse gefunden und beobachtet werden. Alle Veranstaltungen werden kostenlos angeboten. Nur durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Natur- und Umwelt Rheinland-Pfalz ist die Veranstaltung möglich. Sie wird ferner ehrenamtlich von Mitarbeitern der Ortsgemeinde Kamp-Bornhofen, dem Pfarrgemeindebeirat, dem Naturpark Nassau und dem AK Fledermausschutz Rheinland-Pfalz getragen.

Download: flyer-fledermaus-festival-2015 (PDF)

 Rückblick auf das Fledermaus-Festival 2011 in Steeg bei Bacharach:

Wochenstube vom Großen Abendsegler im Kreis Kleve

Liebe Fledermausfreunde,
in diesem Jahr habe ich wieder eine Wochenstube Abendsegler mit ca. 10 Weibchen. Die Jungen sind ca. 4 Wochen alt. Sie saßen in der gleichen Buntspechthöhle wie 2002. Inzwischen sind aber nur noch 2 Weibchen in der Höhle. Die anderen sind umgezogen, vermutlich wegen den heißen Wetters.

Ansonsten habe ich 6 Wochenstuben Fransenfledermäuse, erst 3 Wochenstuben Braune Langohren, nur zweimal Wasserfledermauswochenstuben (0,56 statt in 2002: 0,103). Mit den Grauen Langohren bin ich noch beschäftigt. Erstaunlich groß sind die Zwergfledermauswochenstuben Geldern 88 (statt 60 in 2002) und 62 (statt 50) in Issum-Sevelen.

Auf dem Bild sieht man deutlich eine alte Rotbuche, die von Spuren der Wasserfledermäuse gezeichnet ist. Es handelt sich um eine alte Grünspechthöhle, die bis auf einen Spalt zugewachsen ist und nach oben ca. 30 cm ausgefault ist.

Der Einschlupfspalt wird von mir jährlich auf Löffelgröße vergrößert, um die Wochenstube zu säubern. Im Jahr 2002 hielten sich dort 27 Weibchen Wasserfledermäuse und 10 Abendsegler-Weichen gleichzeitig während der Schwangerschaft auf. Zur Wochenstubenzeit zogen die Abendsegler auf die Rückseite des Baumes in eine relativ neue Buntspechthöhle um.

In 2003 blieben die Abendsegler unter sich in den gleichen Höhlen. Dazu siedelte sich noch eine Männchengruppe von 11 Abendseglern in einer Buntspechthöhle direkt darüber an. Am 11. 6. 03 flogen 10 Weibchen aus, am 20.6.03 allerdings nur noch zwei. Vermutlich war das heiße Wetter am Umzug schuld. Auch die Männchen waren umgezogen. Ich konnte beim bloßen Schauen in die Wochenstubenhöhle ein Jungtier erkennen. Es war noch rosa-hautfarben und hatte einen spärlichen Haarwuchs.

Hermann-Josef Windeln

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