Einbruch der Population bei der Wasserfledermaus
Beobachtungen von Ernst Holthausen
Vielleicht haben ja auch andere Fledermauskenner ähnliche Beobachtungen gemacht:
In diesem Jahr (2002) habe ich einen Einbruch um etwa 50% der im Kreis Viersen in den Sommermonaten anwesenden Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) festgestellt.
Bisher hatte ich im Kreis Viersen immer einen Bestand von etwa 1800 – 2000 Wasserfledermäusen. Davon waren Wochenstuben-Quartiere mit etwa 1100 – 1200 Tieren besetzt.
In diesem Jahr waren es insgesamt nur 1100 Wasserfledermäuse und die Wochenstuben-Quartiere waren mit 620 Tieren besetzt. Das entspricht ungefähr einer Halbierung des vorher festgestellten Bestandes.
Es wird schwer sein herauszufinden, woran es liegt. Das Wetter war wie in den anderen Jahren auch. Nahrung war (denke ich) genug vorhanden. Die in den Vorjahren bevorzugten Baumhöhlen von Buntspechten waren frei.
In den letzten Jahren waren die Baumhöhlen zu 80 – 90% von Staren und Kleibern besetzt. In diesem Jahr waren es nur etwa 10%, d.h. dass in diesem Jahr auch fast keine Stare hier waren.
Insgesamt sind immer etwa 250 – 300 Höhlen im Frühjahr durch die Vögel besetzt. Dieses Jahr waren fast alle Höhlen (bis auf 10%) frei.
Zu der Zeit Mitte bis Ende Mai, wenn die Wasserfledermäuse die Baumhöhlen besetzen, waren an vielen Hauptstandorten die Baumhöhlen leer und sind leer geblieben, den ganzen Sommer über.
Andererseits habe ich etwa 50% mehr Abendsegler (Nyctalus noctula) festgestellt, etwa 250 Tiere, alles männliche Tiere. Die Ursache dafür ist mir auch nicht klar.
Ich kann jetzt nur abwarten bis zum nächsten Jahr in der Hoffnung. dass die Wasserfledermäuse wieder alle hier erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst Holthausen
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