Protest gegen Zerstörung von Mayener Fledermausquartier

NABU überreicht dem Umweltministerium über 7.000 Unterschriften

Der NABU Rheinland-Pfalz hat am Freitag Staatssekretär Hendrik Hering im Umweltministerium einen dicken Stapel Unterschriftslisten überreicht. Innerhalb von nur 14 Tagen sind sie in einer bei-spiellosen Aktion zusammen gekommen, zu der der NABU Rheinland-Pfalz und der Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz aufgerufen hatten: Über 7.000 Fledermausfreunde fordern das Umweltministerium auf, sich klar gegen einen Abbau des Mayener „Bierkellers! zu äußern und einen Abbau mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Der Staatssekretär würdigte das Engagement der Naturschützer und unterstrich die Bedeutung des Vorkommens für den deutschen Fledermausschutz, das er als „beeindruckend“ bezeichnete.

Anlass der Aktion ist der drohende Abbau eines unterirdischen Stollensystems im Mayener Grubenfeld, des sog. Bierkellers. Wegen der hier lebenden bundesweit bedeutsamen Fledermausbestände (mit mehreren 10.000 Individuen!) kam das Mayener Grubenfeld 1998 als FFH-Gebiet in die Vorschlagsliste des Landes.

Parallel dazu erging 1998 die Genehmigung zum Abbau, ohne dass eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde. Das zuständige Bergamt hat dem Betreiber im Juni 2001 deshalb den Abbau des betreffenden Teilbereichs des Betriebsgeländes im Nachhinein untersagt. Hiergegen legte der Betreiber Widerspruch beim Oberbergamt in Saarbrücken ein; bis heute ist über den Widerspruch noch nicht entschieden. Der Betreiber fordert einen Schadensersatz in Millionenhöhe für den Fall, dass ihm der Abbau verwehrt wird.

Sollte das Oberbergamt dem Widerspruch zustimmen, befürchten die Naturschutzverbände, dass der Abbau durch die Behörden genehmigt wird, da das Land sich außerstande sieht, die Schadensersatzforderungen zu begleichen. Da der Hauptbetriebsplan nur noch kurze Zeit gilt, drängt der Betreiber auf eine rasche Entscheidung. Das Land Rheinland-Pfalz hat sich bisher nicht klar zu einem Abbau geäußert. Nun wurde es von über 7.000 Fledermausfreunden bundesweit aufgefordert, die Zerstörung des Bierkellers abzulehnen.

Staatssekretär Hering meinte, er werde zwar das Gewicht seines Ministeriums in die Waagschale werfen, man müsse jedoch zunächst einmal die Entscheidung des Oberbergamts abwarten. Ferner sei es wichtig, die Fledermausvorkommen besser zu erkunden und auch Möglichkeiten der Sympathiewerbung zu nutzen. Das Ministerium für Umwelt und Forsten werde die Unterschriften dem Wirtschaftministerium zuleiten, um die Dringlichkeit des Anliegens von Naturschutzseite zu unterstreichen.

Der NABU-RLP möchte allen danken, die durch Unterschriften und anderweitig unterstützt haben. Noch immer treffen Listen, die wir noch gerne noch entgegenommen werden!

Leider gab es keine eindeutige Stellungnahme, dass dem Bierkeller keine Gefahr mehr droht!

Im Zweifel werden wir also noch einmal auf die Hilfe der Öffentlichkeit angewiesen sein.

Für Rückfragen:
Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz, René Reifenrath, Tel. 06131/86 535

Unterschriftenaktion zur Rettung des Bierkellers im Mayener Grubengebiet

Unterschriftenaktion zur Rettung des Bierkellers im Mayener Grubengebiet

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe MitstreiterInnen und Mitstreiter!

Der Bierkeller im Mayener Grubengebiet ist eines der deutschlandweit bedeutsamsten Fledermausquartiere in Deutschland! Wie bedeutsam er ist, wurde erst am 16. August im Rahmen einer großangelegten Fangaktion belegt, über die u.a. der SPIEGEL berichtet hat (www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,261888,00.html, siehe auch www.fledermausschutz-rlp.de). Unglücklicherweise beharrrt der jetzige Betreiber des Grubengeländes darauf, den Stollen zu sprengen – womit noch in diesem Jahr zu rechnen wäre. Dies wäre eine absolute Katastrophe!

NABU Rheinland-Pfalz und Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz engagieren sich seit Jahren für den Erhalt des Bierkellers und möchten nun die anstehenden Aktionen im Rahmen der Bat Night am kommenden Wochende dazu nutzen, möglichst viel Unterschriften gegen den Abbau zu bekommen, um den öffentlichen Druck weiter zu erhöhen. Wir haben auch eine Spendenmöglichkeit eingerichtet, um hier Handlungsmöglichkeiten zu haben – z.B. einen Beitrag zum Kauf des Bierkellers zu leisten.

Unsere Bitte nun an alle BatNight-Aktiven: bitte verbreiten Sie das beigefügte Faltblatt mit Unterschriftenliste so schnell wie irgend möglich an alle Fledermausfreunde und Aktiven, nutzen Sie die Aktionen im Rahmen der BatNight, Unterschriften zu sammeln. An Tausenden Unterschriften führt so leicht kein Weg vorbei…

Vielen Dank im Voraus für die Unterstützung! Rückfragen: Friedrich Wulf (s.u.) und René Reifenrath (Adressen s.u.)

Friedrich Wulf
Naturschutzreferent
NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstr. 15-19, 55118 Mainz
Postfach 1647, 55006 Mainz
Telefon 06131/14039-22
Fax 06131/14039-28
E-Mail: friedrich.wulf@nabu-rlp.de
NABU Rheinland-Pfalz im Web: www.NABU-RLP.de

Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz
René Reifenrath
Riedweg 28
55130 Mainz
Tel.: (06131) 86535
E-Mail: rreifenr@mainz-online.de
www.fledermausschutz-rlp.de

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