Abschlusstagung zum Verbundprojekt „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus“

Liebe Fledermausfreundinnen und -freunde,
hiermit möchten wir Sie bzw. Euch auf die Abschlusstagung des bundesweiten Verbundvorhabens »Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland«, die in wenigen Wochen in Thüringen stattfindet, aufmerksam machen:
Das Projekt wird seit dem Jahr 2018 von der Stiftung FLEDERMAUS, der Naturstiftung David, den NABU-Landesverbänden Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie der Universität Greifswald im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durchgeführt: www.mopsfledermaus.de.

Nach nunmehr sechs Jahren im Einsatz für die seltene Waldbewohnerin endet das Vorhaben in diesem Jahr mit einer zweitägigen Abschlusstagung am 7. und 8. November 2024 (Donnerstag/Freitag) in Erfurt. Hierzu laden wir herzlich ein!

Das Anmeldeformular sowie Informationen rund um die kostenfreie Tagung finden Sie hier:
www.mopsfledermaus.de/service/tagung
Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis 28. Oktober 2024 (Anmeldefrist) verbindlich an.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Biedermann (Projektleitung, Stiftung FLEDERMAUS) und das gesamte Mopsfledermaus-Team

Spenden für die Mopsfledermaus in NRW

Liebe Naturfreundinnen,
liebe Naturfreunde!

die Zeiten, in denen ein Sonnenuntergang untrennbar mit dem allabendlichen Ausflug von Fledermäusen zur nächtliche Insektenjagd verknüpft war, sind leider vorbei. Die meisten der 21 in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Arten sind in ihrem Bestand gefährdet, manche, wie die Mopsfledermaus, sogar vom Aussterben bedroht.

Nahrungsmangel ist eine Ursache: Die über Jahrzehnte intensivierte Land- und Forstwirtschaft mit dem damit verbundenen Einsatz von Pestiziden hat zu einem deutlichen Rückgang an Beutetieren wie Nachtfaltern geführt. Zunehmend leiden Fledermäuse aber auch unter „akuter Wohnungsnot“ – gerade auch in ausgeräumten Wäldern.

Mit Ersatzquartieren lässt sich zumindest der Quartiermangel aktiv und rasch beheben.

Genau hier setzt das Projekt „HeideBATz“ des NABU-Landesfachausschuss (LFA) Fledermausschutz in der Dingdener Heide an. Im letzten Jahrhundert im Münsterland noch weit verbreitet, sind die Bestände der Mopsfledermaus heute vollkommen zusammengebrochen. In der Dingdener Heide stehen die Chancen aber gut, dass sich der Bestand wieder erholt, denn die abwechslungs- und insektenreiche Kulturlandschaft mit kleinen Wäldern, Feuchtwiesen und Weiden, Heiden und Saumstrukturen eignet sich bestens als Lebensraum.

Um sich dort wieder richtig wohl zu fühlen, fehlt es der Mopsfledermaus nun noch an geeigneten Spalten-Quartieren, entweder hinter abgeplatzter Baumrinde oder hinter Fensterläden und Hausverkleidungen an Gebäuden in Waldnähe. Mit Fledermausflachkästen sorgen die Fledermausschützer*innen des LFA hier für Abhilfe.

Um die Art nachhaltig zu schützen und zu erhalten, braucht es allerdings mehr:
Dazu haben sich länderübergreifend Akteurinnen und Akteure aus Forstwirtschaft, Wissenschaft und Fledermausschutz zusammengeschlossen, um mehr darüber herauszufinden, wo die Mopsfledermaus auch in NRW lebt, sich fortpflanzt, überwintert und wie sich der Klimawandel auf die Bestände auswirkt. Mit diesem Wissen können wir dann gemeinsam mit unseren Partnern passgenaue Schutzmaßnahmen entwickeln und vor Ort umsetzen.

Helfen Sie mit Ihrer Spende der Mopsfledermaus in Nordrhein-Westfalen wieder eine echte Überlebenschance zu geben.

Christian Giese
Sprecher Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW

  • Für etwa 50 Euro können unsere Fledermausschützer*innen einen Fledermauskasten in geeigneter Umgebung für die Mopsfledermaus anbringen.
  • Rund 150 Euro helfen dabei, ein Winterquartier mit Sensoren für Langzeitmessungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszustatten und so die Auswirkungen des Klimawandels auf Fledermäuse zu untersuchen.
  • Rund 1.000 Euro helfen, die Pflege einer naturnahen Fläche für ein Jahr sicherzustellen. Dazu gehört der Erhalt von Alt- und Totholz im Wald unter anderem durch Herauskaufen von Bäumen aus der Nutzung.

Unser Spendenkonto finden Sie bei der
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE78 3702 0500 0001 1212 12
BIC-Code: BFSWDE33XXX
Stichwort: Fledermausschutz

Film ab: Die Mopsfledermaus im Porträt

Film ab! Das bundesweite Verbundprojekt „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“, welches sich zur Aufgabe gemacht hat unsere seltene Waldbewohnerin zu erforschen und zu schützen, hat nun zwei Filme in Form eines Artportraits und einer Projektvorstellung veröffentlicht.

Film 1: Die Mopsfledermaus im Porträt

Hinter der Rinde von Bäumen versteckt sich eine seltene Waldbewohnerin: Die Mopsfledermaus. Ihre platte Schnauze erinnert ein wenig an die eines Mopses, ansonsten ist sie ganz Fledermaus. Auch sie lebt am Tage im Verborgenen und ist während der Nacht aktiv. Die Mopsfledermaus hat jedoch ganz besondere Ansprüche an ihren Lebensraum und sie ist bedroht. Hier stellen wir euch die Art vor und wie wir sie gemeinsam mit Partnern aus ganz Deutschland schützen.

Film 2: Das Projekt „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“

Warum treffen sich Artenexperten*innen aus mehreren Bundesländern, Wissenschaftler aus dem Norden Deutschlands und Mitarbeitende von verschiedenen Naturschutzorganisationen in einem dunklen Tunnel mitten in Deutschland? Sie sind wegen ihr hier: Der Mopsfledermaus! Gemeinsam setzen sie sich in einem Verbundprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt für den Schutz der bedrohten Waldfledermaus ein. Wir stellen euch hier das Projekt, seine vielfältigen Aktivitäten und Partner aus ganz Deutschland vor.

Mehr Informationen über die Mopsfledermaus und das Verbundprojekt:
https://www.mopsfledermaus.de/

Bundesweites Projekt zum Fledermausschutz im Wald startet

Umweltminister Franz Untersteller, Landwirtschaftsminister Peter Hauk und NABU-Landeschef Johannes Enssle verkünden Projektauftakt zum Schutz der bedrohten Mopsfledermaus

Stuttgart – „Batman ist praktisch unverwundbar, echte Fledermäuse haben es leider deutlich schwerer: Die Hälfte der 27 in Deutschland nachgewiesenen Arten sind vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Deswegen engagieren wir uns als NABU-Landesverband in einem bundesweiten Projekt für den Schutz und die Förderung der Mopsfledermaus – gemeinsam mit der Landesforstverwaltung und mit finanzieller Unterstützung des Bundesumweltministeriums, des Landesumweltministeriums und des Ministeriums für Ländlichen Raum“, sagt der NABU- Landesvorsitzende Johannes Enssle. Die weiteren Verbundpartner des Projektes sind die Stiftung FLEDERMAUS (Projektkoordination), die Naturstiftung David, der NABU Niedersachsen sowie die Universität Greifswald.

Umweltminister Franz Untersteller MdL erläutert die Ziele des sechsjährigen Projekts: „Die Mopsfledermaus hat ihren europäischen Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland. Für ihren Schutz haben wir deshalb eine besondere Verantwortung. Wir wollen mehr darüber herausfinden, wo die Mopsfledermaus in Deutschland und bei uns im Südwesten lebt, wo sie überwintert und wo sie sich fortpflanzt. Dieses Wissen wollen wir dann nutzen, um passgenaue Schutzmaßnahmen zu entwickeln und diese gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort umzusetzen“, so Untersteller.

Forstminister Peter Hauk MdL ist stolz auf dieses besondere Projekt: „Unsere Wälder in Baden-Württemberg sind Multitalente: Sie liefern nicht nur den umweltfreundlichen Rohstoff Holz und sind Arbeitsplatz und Einkommensquelle für viele im Wald Beschäftigte. Sie sind auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Mopsfledermaus ist eine typische Waldfledermaus. Sie ist auch eine der 124 Waldzielarten im Artenschutzkonzept unseres Staatsforstbetriebs ForstBW. Das Projekt ergänzt daher in idealer Weise unsere Bemühungen zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt im Wald.“

Bund und Land fördern millionenschweres Projekt für sechs Jahre
Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Bundesprogramms zur Biologischen Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie weiteren Partnern auf Länderebene mit einer Gesamtsumme von mehr als fünf Millionen Euro gefördert. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, überreichte den Fördermittelbescheid beim feierlichen Projektauftakt am 13. Mai 2019 im Festsaal des Schlosses Frankenhausen (Thüringen) am Fuße des fledermausreichen Kyffhäusers.

Der Anteil für Baden-Württemberg liegt bei mehr als 850.000 Euro. Daran beteiligen sich zwei baden-württembergische Landesministerien: Das Umweltministerium finanziert 15 Prozent, das Ministerium für Ländlichen Raum mit ForstBW und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt fünf Prozent. Der NABU Baden-Württemberg steuert fünf Prozent der Summe aus eigenen Mitteln bei.

Projekt erstellt bundesweite Mopsfledermaus-Karte
In den kommenden Monaten wollen die Projektbeteiligten mehr über bekannte Vorkommen der Mopsfledermaus erfahren und möglicherweise bisher unbekannte Kolonien entdecken. Dazu werden Vertreterinnen und Vertreter aus Forstwirtschaft, ehrenamtlichem Naturschutz und der Wissenschaft spezielle Geräte – sogenannte Batcorder – an geeigneten Stellen im Wald aufhängen. Diese Aufnahmegeräte zeichnen über mehrere Tage hinweg die nächtliche Geräuschkulisse im Wald auf. Was Menschenohren nicht wahrnehmen können, machen diese Geräte hörbar: Wenn eine Mopsfledermaus im Waldesinneren oder über den Baumkronen Kleinschmetterlinge jagt und dazu ihren hohen Ortungslaut im Ultraschallbereich ausstößt, lässt sich das über die Tonaufnahmen nachweisen.

Diese Daten fließen dann zusammen, ergänzt um Informationen zur Waldstruktur in den Regionen mit bekannten Vorkommen. „Eine besondere Leistung des Projekts wird es sein, dass wir erstmals eine bundesweite Karte über die Lebensräume der Mopsfledermaus erstellen können. In einzelnen Modellregionen wollen wir dann gemeinsam mit unseren forstlichen Partnern gezielt Schutzmaßnahmen im Umkreis bekannter Vorkommen umsetzen. Dazu gehören unter anderem der Erhalt von Alt- und Totholz im Wald und die Flächensicherung durch Nutzungsverzicht. Außerdem wollen wir das Nahrungsangebot verbessern, indem wir Hecken, Kleingehölze, blütenreiche Wegsäume oder Waldtümpel anlegen. Mit Schulungen, Exkursionen und Tagungen informieren wir die breite Öffentlichkeit und das Fachpublikum“, erklärt Johannes Enssle.

Steckbrief: Die Mopsfledermaus
Die Mopsfledermaus verdankt ihren Namen der platten Nase. Weitere typische Merkmale sind die eng zusammenstehenden Ohren und die hellen Haarspitzen. Sie ist eng an reich strukturierte Wälder mit einem hohen Totholzanteil und alten Bäumen gebunden. Dort nutzt das Säugetier Spalten wie abstehende Rindenschuppen von abgestorbenen Bäumen im Frühjahr und Sommer als Quartier: In sogenannten Wochenstuben ziehen zwischen zehn und 20 Weibchen ihre Jungen gemeinsam auf. Manchmal nutzt die Mopsfledermaus dazu auch Spalten hinter Fensterläden von Häusern oder Holzverkleidungen von Scheunen. Ihren Winterschlaf verbringt sie in Höhlen, Kellern und alten Bunkeranlagen. Diese Quartiere gingen von den 1950er-Jahren bis in die 1970er an vielen Orten verloren, der Bestand der Art brach dramatisch ein.

Die Mopsfledermaus ernährt sich vorwiegend von Nachtfalterarten, insbesondere Kleinschmetterlingen – deshalb leidet sie besonders unter dem Rückgang der Insektenvielfalt. Weitere Gefährdungsfaktoren sind die Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrstrassen und Siedlungen sowie niedrige Anteile an Alt- und Totholz in Wäldern. Der bundesweite Erhaltungszustand der Art gilt als ungünstig. Vorkommens-Schwerpunkte in Baden-Württemberg sind das Alb-Wutach-Gebiet sowie die Landkreise Ostalb, Neckar-Odenwald und Zollernalb.

Hintergrund: 
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Seit 2011 unterstützt das Bundesprogramm Biologische Vielfalt die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Das Programm fördert Maßnahmen, die dazu beitragen, den bundesweiten Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Wichtig sind dazu auch eine akzeptanz- und bewusstseinsbildende Öffentlichkeitsarbeit sowie die Vernetzung unterschiedlicher Akteure.  www.biologischevielfalt.bfn.de/ bundesprogramm.html

Projektinformationen
„Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“:

  • Förderschwerpunkt: Verantwortungsarten
  •  Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen
  • Laufzeit: 31.12.2018 bis 31.12.2024
  • Gesamt-Finanzvolumen: 5,44 Mio. €
  • Projektträger: Stiftung FLEDERMAUS, Naturstiftung David, NABU-Landesverbände Baden-Württemberg und Niedersachsen, Universität Greifswald
  • Fördergeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit; Bundesamt für Naturschutz; Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden Württemberg; Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg; Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz; Bayerischer Naturschutzfonds; Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Deutsche Wildtier Stiftung; Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Bauen; Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
  • Webseite (im Aufbau): www.Mopsfledermaus.de

 

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