Ehemaliger Trafo-Turm wird fledermausfreundliches Haus

Neuer Artenschutzturm des RVR auf Bislicher Insel in Xanten ausgezeichnet

Xanten – Der Ende Juni eröffnete Vogelbeobachtungs- und Artenschutzturm auf der Bislicher Insel in Xanten wurde vom NABU NRW als das erste „fledermausfreundliche Haus“ im Kreis Wesel ausgezeichnet. Der Regionalverband Ruhr (RVR), der in der Nähe das NaturForum betreibt, hatte den ehemaligen RWE-Trafo-Turm im Zuge des Umbaus vorbildlich für den Natur- und Artenschutz optimiert.

So wurden nicht nur Vogelnisthilfen und Insektenhäuser angebracht, sondern im Innenraum auch Spaltenquartiere für Fledermäuse eingerichtet. An der Außenfassade bieten mehrere Elemente zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten für Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus und Breitflügelfledermäuse oder auch für den Großen Abendsegler, der auf der Bislicher Insel nachweislich beheimatet ist.

Der umgebaute Turm ist nicht nur für die heimische Tierwelt ein Lichtblick. Naturinteressierte Bürger können die Aussichtsplattform des ansonsten ungenutzten Baus für Naturbeobachtungen nutzten. Artenschutz ist – nach eigenen Aussagen – eines der wichtigen Anliegen von RVR Ruhr Grün.

Für das in Xanten geglückte Engagement wurde der RVR vom NABU und dem Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW mit der Plakette belohnt. Der Turm wird künftig vom ortsansässigen NABU im Kreis Wesel betreut werden.

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„Fledermausfreundliches Haus“ im Kreis Siegen-Wittgenstein

NABU zeichnet Wohnhaus in Siegen Breitenbach mit Plakette für beispielhaften Schutz einer Großen Bartfledermaus-Wochenstube aus

Siegen/Düsseldorf – Mit der Auszeichnung eines Wohnhauses der Familie Jung in Siegen-Breitenbach verleiht der NABU NRW heute die erste Plakette für den Kreis Siegen-Wittgenstein. Im Rahmen des Projekts „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen überreichten Umweltminister Johannes Remmel und der stellvertretende NABU- Landesvorsitzende Stefan Wenzel der Familie Jung die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ mit der dazu gehörenden Urkunde.

Hinter der Schieferverkleidung des Wohnhauses von Familie Jung befindet sich ein bedeutendes Fledermausquartier der Großen Bartfledermaus. Jahr für Jahr ziehen hier etwa 25 Fledermaus-Weibchen ihre Jungen groß. Entdeckt wurde das Quartier 2012 vom NABU-Arbeitskreis Fledermausschutz Siegen-Wittgenstein. „Es ist das einzig bekannte Wochenstuben-Quartier der Großen Bartfledermaus im Kreis Siegen-Wittgenstein“ erzählt Michael Frede, Leiter des Arbeitskreises.

Leider haben nicht alle Fledermäuse so viel Glück wie die Fledermäuse der Familie Jung. Von den mehr als 20 Fledermausarten in Deutschland können über die Hälfte ihre Quartiere in unseren Häusern beziehen. Bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten werden die nachtaktiven Untermieter wegen ihrer versteckten Lebensweise aber oftmals übersehen und finden so den Tod. „Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes Zuhause bieten oder auch neue Quartiere schaffen, möchte der NABU NRW für ihr besonderes Engagement zum Schutz der heimischen Fledermäuse ehren und mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ auszeichnen“ so Stefan Wenzel stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW. Wer Fledermäusen ein Quartier bietet, ist also aufgerufen, sich um die Auszeichnung zu bewerben. Auch Berufsgruppen, die Fledermäusen an Gebäuden begegneten, sind zum Mitmachen aufgerufen.

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Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Umweltminister Remmel betonte bei der Verleihung: „Die Aktion ‚Fledermausfreundliches Haus‘ soll dazu beitragen, das Interesse der Öffentlichkeit auf die Gefährdung unserer heimischen Fledermausarten und die notwendigen Schutzmaßnahmen zu lenken. Hinzu kommt, dass das Fledermausfreundliche Haus ein wichtiger Baustein für den Schutz unserer heimischen Fledermäuse ist. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um das wilde NRW und damit unseren Schatz vor unserer Tür zu bewahren.“ Dazu tragen auch die Experten des verbandsübergreifenden Landesfachausschusses Fledermausschutz in Nordrhein-Westfalen bei, die sich schon seit vielen Jahren für die Fledermäuse in NRW einsetzen und die Aktion tatkräftig unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW unter www.fledermaus-willkommen.de.

NABU zeichnet erstes „Fledermausfreundliches Haus“ in NRW aus

Wohnhaus der evangelischen Kirchengemeinde in Eitorf erhält Plakette für beispielhaften Schutz einer Mausohr-Wochenstube

Eitorf/Düsseldorf – Mit der Auszeichnung eines Wohnhauses der evangelischen Kirchengemeinde in Eitorf verleiht der NABU NRW heute die erste Plakette im Rahmen des Projekts „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen. Der Parlamentarische Staatssekretär des Umweltministeriums NRW, Horst Becker, und NABU- Landesvorsitzender Josef Tumbrinck überreichten der evangelischen Kirchengemeinde die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ mit der dazu gehörenden Urkunde.

Auf dem Dachboden des Wohnhauses der Kirchengemeinde befindet sich eines der landesweit bedeutendsten Fledermausquartiere des Großen Mausohrs. Jahr für Jahr ziehen hier fast 300 Weibchen ihre Jungen groß. Dass sich die Mausohren hier so wohl fühlen, ist dem jahrelangen Engagement der Eheleute Brieskorn zu verdanken. Zusammen mit dem NABU NRW und unter fachlicher Anleitung des Fledermausexperten Dr. Carsten Ebenau wurde das Quartier im Jahr 2011 aufwändig unter Aspekten des Fledermausschutzes saniert und so die Zukunft der bedrohten Fledermausart gesichert.

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Den Mausohren steht nun der ganze Dachboden als Quartier zur Verfügung. Die Fenster wurden lichtdicht verschlossen, die Rigipsplatten in einem Teilbereich entfernt  und neue Hangplätze sowie Versteckmöglichkeiten geschaffen. Um über den Erfolg der Maßnahmen und mehr über das Verhalten der Fledermäuse zu erfahren, wurden Bewegungsmelder und Temperatur-Messgeräte installiert. Die Maßnahmen zur Sicherung, Optimierung und zum Monitoring des Quartiers werden von der NRW-Stiftung gefördert.

Mausohren_Eitorf_2Leider haben nicht alle Fledermäuse so viel Glück wie die Eitorfer Mausohren. Von den mehr als 20 Fledermausarten in Deutschland können über die Hälfte ihre Quartiere in unseren Häusern beziehen. Bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten werden die nachtaktiven Untermieter wegen ihrer versteckten Lebensweise aber oftmals übersehen und finden so den Tod. „Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes Zuhause bieten oder auch neue Quartiere schaffen, möchten wir für ihr besonderes Engagement zum Schutz der heimischen Fledermäuse ehren und mit der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ auszeichnen“; so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Wer Fledermäusen ein Quartier böte, sei also aufgerufen, sich um die Auszeichnung zu bewerben. Auch Berufsgruppen, die in Gebäuden Fledermäusen begegneten, seien zum Mitmachen aufgerufen.

Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium getragen. Der Parlamentarische Staatssekretär Becker betonte bei der Verleihung: “Jeder Einzelne kann mit wenig Aufwand etwas für den Artenschutz tun. Artenschutz rückt so in das Bewusstsein der Menschen und wird erlebbar“. Dazu tragen auch die Experten des verbandsübergreifenden Landesfachausschusses Fledermausschutz in Nordrhein-Westfalen bei, die sich schon seit Jahren für die Fledermäuse in NRW einsetzen und die Aktion tatkräftig unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es hier.

Projektkoordination:
Sarah Sherwin, Tel. 0211- 15 92 51 50, E-Mail: fledermaus@NABU-NRW.de

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Wie gestalte ich ein fledermausfreundliches Haus? Was gibt es dabei zu beachten und welche Fledermausarten kommen überhaupt am Gebäude vor?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die NABU-Veranstaltung am 15.02.2014 in Düsseldorf. Weiterhin will der NABU NRW in den kommenden drei Jahren, unterstützt durch Landesfachausschuss Fledermausschutz die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen etablieren. Alle, die wissen wollen, was es mit dem Projekt genau auf sich hat, sind herzlich eingeladen, auf dieser Veranstaltung mehr über die Bausteine und Details zu dieser Aktion zu erfahren.

Datum: Samstag, 15. Februar 2014
Ausrichter: NABU NRW
Leitung: Sarah Sherwin (NABU NRW), Thorsten Wiegers (NABU NRW)
Ort: Landesgeschäftsstelle NABU NRW, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf
Anmeldung: Info@NABU-NRW.de

 

Vorläufiges Programm

10:00 Uhr: Begrüßung

10:15 Uhr: Martin Koch & Tom Wegner (BAFF):
Biologie der Fledermäuse und potenzielle Quartiere am Gebäude

10:45 Uhr: Holger Pieren (Bio-Station Haus Bürgel):
Praxisbeispiele für fledermausfreundliche Gebäude

11:15 Uhr: Sarah Sherwin (NABU NRW):
Projekt „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ –Bausteine und Details

11:45 Uhr: Kleine Mittagspause

12:30 Uhr: Katja Gilges (Architektin):
Energetische Gebäudesanierung aus Sicht des Architekten

13:00 Uhr: Silke Reinig (Fa. Schwegler):
Fledermauskästen – Was ist beim Einbau zu beachten?

 
 

Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in NRW gestartet

Verstärkung in der Landesgeschäftsstelle: Seit Anfang Oktober arbeitet Sarah Sherwin in der LGS beim NABU NRW. Die diplomierte Landschaftsökologin wird sich nun als Projektkoordinatorin der NABU Gemeinschaftsaufgabe „Fledermausfreundliches Haus“ um die Wohnungsnot der nachtaktiven Flugkünstler kümmern. Im Rahmen des Projekts werden die Erhaltung und die Neuschaffung von Fledermausquartieren mit einer Plakette und einer Urkunde gewürdigt.

Ziel des Projektes ist es mehr Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere bei den Menschen zu schaffen. Denn viele Fledermausarten suchen ihre Quartiere an Häusern und Gebäuden: Ritzen, Spalten, Rollädenkästen, Holz- und Schieferverkleidungen, Dachböden oder Keller werden von Fledermäusen überwiegend im Sommer genutzt. Im Zuge von (energetischen) Sanierungen, Renovierungen und Umbaumaßnahmen sind diese Tiere daher sehr häufig betroffen und verlieren ihr Zuhause. Viele Quartiere werden leider durch Unwissenheit oder Angst vor Verschmutzungen und Beschädigungen am Gebäude zerstört. Die Folge ist, dass vielerorts ein Quartiermangel herrscht.

Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes und sicheres Zuhause bieten oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen äußerst wertvollen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Säugetiere und werden mit der Plakette ausgezeichnet. In vielen anderen Bundesländern ist das Projekt schon erfolgreich umgesetzt worden. Nun steht nach vielen Nachfragen in der Bevölkerung und den NABU Gruppen das Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in den Startlöchern.

Das Bewerbungsformular finden Sie hier.

Große Fledermaus-Aktion: Quartiere für Schleswig-Holsteins Kobolde der Nacht

Der NABU Schleswig-Holstein und die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein starteten am 8. Januar das Gemeinschaftsprojekt „Fledermausfreundliches Haus“, um gebäudebewohnende Fledermausarten zu schützen. Damit sollen Schleswig-Holsteiner ermuntert werden, neue Fledermausquartiere an ihren Häusern, Schuppen, Garagen oder Kellern anzulegen oder bestehende zu erhalten. Das Engagement der Bürger wird mit einer wetterfesten Plakette zur Montage am Haus und einer Urkunde belohnt.

„Fledermäuse leben mitten unter uns, oft sogar unter unserem Dach. Dass wir sie meist nicht bemerken, liegt an ihrer heimlichen Lebensweise. Und die wird den kleinen Flugakrobaten oft zum Verhängnis“, weiß Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU. Unsere heimischen Fledermausarten können sich ihren Unterschlupf nicht selbst bauen. „Kleine Spalten im Dach, Hohlräume hinter Verkleidungen oder warme Dachböden in Häusern sind beliebte Verstecke der Fledermäuse“, ergänzt Konrad Nabel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz. „Leider fallen sie meist aus Unkenntnis Renovierungen zum Opfer oder existieren in so genannten Niedrigenergiehäusern gar nicht.“
Fledermausfreundliches Haus

Um die akute Wohnungsnot der sympathischen Kobolde der Nacht zu lindern, haben die beiden Partner, unterstützt mit Mitteln der Umweltlotterie Bingo!, den Fledermausexperten Michael Göttsche eingestellt. Als Projektkoordinator beantwortet er knifflige Fragen und berät Hausbesitzer auch direkt vor Ort. Für die erste Kontaktaufnahme ist ein Infotelefon, Tel. 0431 – 210 90 80, und ein Internetauftritt, www.fledermausfreundliches-haus.de, frei geschaltet. Darüber hinaus gibt es umfangreichem Informationsmaterial.

In Deutschland gibt es 23 Fledermausarten, davon 15 in Schleswig-Holstein, elf von ihnen bevorzugen Quartiere in oder an Gebäuden. Am verbreitesten ist hier die Zwergfledermaus. Zu den gefährdesten Arten gehören das Große Mausohr, die Teichfledermaus, die Zweifarbfledermaus und die Große Bartfledermaus.

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Thomas Voigt, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Eschenbrook 4, 24113 Molfsee,
Tel.: 0431/210 90-22 /-90, E-Mail: info@sn-sh.de
Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Carlstr. 169, 24537 Neumünster,
Tel.: 04321 – 53 734, E-Mail: ingo.ludwichowski@nabu-sh.de

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