Alpenlangohr (Plecotus alpinus)
Das Alpenlangohr erreicht eine Körperlänge von 46 bis 55 mm und gehört somit zu den mittelgroßen Fledermausarten. Es wiegt zwischen sechs und elf Gramm und besitzt eine Spannweite von 210 bis 240 mm. Langohren erscheinen im Flug so groß wie ein Sperling.
Alpenlangohren sind oberseits grau und unterseits auffallend reinweiß gefärbt. Das markanteste Merkmal dieser Art sind die auffallend große Ohren, die eine Länge von 34 bis 38 mm erreichen. Sie sind extrem schwer von den verwandten Braunen Langohren und auch den Grauen Langohren zu unterscheiden. Alpenlangohren haben aber einen langen Ohrdeckel, der länger ist, als beim Braunem Langohr oder auch beim Grauen Langohr. Am Kinn ist ein auffallender dreieckiger Kinnfleck, der bei den anderen Arten nicht vorkommt. Weil sie so schwer von den anderen Langohrarten zu unterscheiden sind, wurden Alpenlangohren erst 2002 als eigene Art erkannt.
Alle bislang bekannten Quartiere des Alpenlangohrs stammen aus Dachböden, entweder mit Schiefer oder Blech bedeckt. Winterquartiere sind bislang kaum bekannt. Sie stammen aus Höhlen oder Bergwerken.
Alpenlangohren verlassen wie alle Langohren erst spät in der Dunkelheit ihre Quartiere und sind deswegen zumeist schwer zu beobachten.
Über die Jagdweise und die Jagdgebiete ist noch wenig bekannt. Alpenlangohren wurden aber bislang zumeist in Nadelwäldern in Höhen über 1000m gefangen. Sie scheinen, wie die anderen Langohren auch, große Beute an Fraßplätzen zu verzehren. Auch sind Nachtfalter offensichtlich als Hauptnahrung anzusehen.
Die Echoortungsrufe sind etwas lauter als beim Braunen Langohr, bei der morgendlichen Heimkehr schwärmen sie um ihr Quartier und geben dabei laute Sozialrufe von sich. Weitere Ruftypen sind bislang nicht bekannt.
Bislang wurden Alpenlangohren nur in den Alpen, den Pyrenäen, gebirgigen Regionen des Balkan und auf Korsika gefunden. Nachweise unter 600m Höhe sind selten. In Deutschland wurde das Alpenlangohr noch nicht nachgewiesen.