Verfolgung und Aberglaube
Die heimliche Lebensweise, Fledermäuse fliegen ja erst nach Sonnenuntergang auf die Beutejagd aus, ihr lautloser Flug und ihr lange Zeit unbekannter Orientierungssinn haben die Fledermäuse in den Ruf gebracht, mit dem Teufel im Bunde zu sein.
Der Mensch ging bereits früh dazu über, den Tieren magische Kräfte zuzuschreiben, und keine Tierart wurde so stark verfolgt und mit Gerüchten belegt, wie die Fledermäuse.
Die Tiere wurden an Stalltüren genagelt, um böse Geister abzuwehren und man braute aus ihren Körperteilen merkwürdige Zaubertränke. Sie wurden in flüssiges Blei geworfen, um daraus gefertigte Kugeln treffsicher zu machen.
Die Menschen im Mittelalter fürchteten sich vor ihnen und dichteten ihnen Zauberkräfte an. Das hat dazu geführt, dass die Fledermäuse verfolgt und vernichtet wurden, wo immer man sie fand.
Auch heute noch ist der alte Aberglaube nicht ausgestorben. Obwohl die meisten Menschen noch nie eine Fledermaus gesehen haben, fürchten oder ekeln sie sich vor ihnen.
Vollkommen grundlos, denn wer die Tiere einmal aus der Nähe gesehen hat, wird zugeben, dass Fledermäuse recht niedlich aussehen.
Viele Menschen haben eine falsche Vorstellung von der Größe unserer Fledermäuse. Die größte heimische Art erreicht gerade einmal eine Körperlänge von 8 Zentimetern.
Einige Menschen glauben noch, dass Fledermäuse ihnen in die Haare fliegen könnten. Dies ist allerdings völlig absurd.
Es gibt aber auch Kulturen, da werden Fledermäuse als Gottheiten verehrt, zum Beispiel die Flughunde in den Tempelgrotten von Bali. Sie werden dort geachtet und als Glücksbringer angesehen. Das chinesische Wort „Fu“ ist gleichbedeutend mit Fledermaus und Glück.