Nahrung und ökologische Bedeutung
Weltweit existieren rund 950 Fledertierarten, die sich auf unterschiedlichste Weise ernähren. Es gibt Arten, die fressen Früchte, andere Nektar und Blütenpollen, die meisten ernähren sich von Insekten und einige wenige sogar von Fischen oder Fröschen und kleinen Säugetieren.
Die Anzahl dieser Spezialisten ist aber gering. So haben sich nur 3 Arten auf Wirbeltierblut spezialisiert. Die als Vampirfledermäuse bezeichneten Arten leben in Süd- und Mittelamerika. Es sind sehr kleine Fledermäuse, in der Größe vergleichbar mit unseren heimischen Arten. Sie besitzen sehr spitze Zähne, mit denen sie die Haut von Weidetieren oder Vögeln anritzen und das austretende Blut auflecken. Das ist für die Beutetiere schmerzlos und die Fledermäuse nehmen nur eine vergleichsweise geringe Blutmenge zu sich.
Alle 30 in Europa beheimateten Fledermausarten sind ausschließlich Insektenfresser!
Die Fledermäuse übernehmen die Aufgabe der Vögel in der Nacht, wenn sie in rasantem Jagdflug allerlei Nachtfalter, Käfer und Mücken erbeuten. Jede Fledermausart bevorzugt bestimmte Insekten und besitzt eine eigene, ihr typische Art zu jagen. So vermeiden die verschiedenen Fledermausarten Konkurrenz um die Nahrung. Manche Arten jagen im freien Luftraum, andere sammeln Insekten von Blättern oder sogar vom Boden auf.
Große ökologische Bedeutung als Schädlingsvertilger
Besonders Mücken, Schnaken, Fliegen und Nachtschmetterlinge stehen auf dem Speisezettel. Aufgrund ihres großen Nahrungsbedarfs und ihrer Anpassung an die nächtliche Insektenjagd kommt den Fledermäusen eine große ökologische Bedeutung als Schädlingsvertilger zu.
Unsere heimischen Fledermäuse nehmen je Nacht etwa 30% des eigenen Körpergewichts an Nahrung zu sich. Theoretisch bedeutet das bei unserer kleinsten Fledermaus, der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), die etwa 6 Gramm wiegt, je Nacht 1,5 Gramm an Insekten. Eine Stechmücke beispielsweise wiegt etwa 0,00225 Gramm, das entspricht dann 667 Stechmücken pro Nacht und in einer Saison (7 Monate) über 140.000 Stechmücken!
Leider werden viel zu oft – auch in Naturschutzgebieten – chemische oder bakterielle (Stichwort BTI) Insektizide verwendet oder Gewässer trocken gelegt um angeblich nur die Mücken zu bekämpfen. Mit entsprechend negativen Langzeitfolgen für die Umwelt. Man könnte aber auch einfach dafür sorgen, das genug Quartiere für Fledermäuse vorhanden sind.