Der Große Abendsegler ist eine große Fledermausart. Er erreicht eine Körperlänge von 69 bis 82 mm, ein Gewicht von 19 bis 42 g und eine Spannweite von 360 bis 380 mm. Im Flug erscheint er so groß wie eine Amsel.

Auch beim Abendsegler ist die Ober- und Unterseite einheitlich braun gefärbt, das Fell besitzt aber einen typischen seidigen Glanz und ist sehr weich und glatt. Die Ohren sind klein und rundlich.

Für den Abendsegler sind Baumhöhlen besonders wichtig, da er sowohl den Sommer als auch den Winter in alten Spechthöhlen verbringt. Der Große Abendsegler kommt schon kurz nach Sonnenuntergang aus seinem Baumversteck und ist damit bereits in der Dämmerung bei der Insektenjagd zu sehen.

Im Gegensatz zu allen anderen Waldfledermausarten läßt sich der Abendsegler aufgrund seiner Jagdweise im offenen Luftraum sehr gut beobachten. Sein Jagdflug ist geradlinig und schnell, unterbrochen von rasanten Sturzflügen. Dabei kann er Geschwindigkeiten von über 60 km/h erreichen. Auch der Große Abendsegler gibt während des Jagdfluges für uns hörbare Laute von sich. Sie klingen wie ein metallisches hohes „zick, zick“.

Der Abendsegler jagt bevorzugt am Waldrand, über Gewässern, über den Baumwipfeln einzelnstehender Bäume oder über dem Blätterdach eines geschlossenen Waldbestandes. Seine Flughöhe schwankt zwischen zehn und 50 Metern und er fliegt meist recht hoch. Abendsegler sind recht gut an ihrem typischen Jagdflug zu erkennen.

Abendsegler gehören zu den wandernden Arten und können weite Strecken von bis zu 1.500 km zurücklegen.

Sie wechseln zwischen den Fortpflanzungsgebieten, die im Bereich der neuen Bundesländer, Polens und Südschwedens liegen, zu den mitteleuropäischen Überwinterungs-plätzen. Wochenstuben des Abendseglers sind bislang aus NRW nicht bekannt.

Der Abendsegler ist besonders während der Wanderungszeit im Frühjahr und Spätsommer bei uns zu beobachten. Diese Art überwintert auch bei uns.